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Störfall 96 - Hasard im AKW Temelin

Schnellabschaltung nicht mehr sichergestellt? Probleme mit Steuerstäben immer noch virulent

Der Temelin-Betreiber hat sich heute überraschend entschlossen, neuerlich eine Prüfung der Steuerstäbe vorzunehmen und den Reaktorblock I dafür heute Abend vom Netz zu nehmen.

Diese Steuerstäbe sind es, die zur Kontrolle der Kettenreaktion im Atomreaktor eingesetzt werden und deren einwandfreie Funktion für Schnellabschaltungen des
Atomreaktors unerlässlich ist.

Laut einer CTK-Meldung vom 11. September 2006 sollte die nächste Kontrolle der Steuerstäbe erst in zwei Monaten, also im November 2006 erfolgen. Dass sich der Temelin-Betreiber nun entschlossen hat, bereits heute und damit um einen Monat früher neuerlich die Funktionstüchtigkeit der Steuerstäbe zu überprüfen, ist ein Alarmsignal, dass die Probleme mit den Steuerstäben immer noch virulent sind.

Pressesprecher Milan Nebesar spricht von einer geplanten Abstellung.

"Es entspricht nicht unserem Verständnis von Planung, wenn am Vormittag eines Tages angekündigt wird, dass am Abend desselben Tages ein Atomreaktor abgestellt wird. Vertrauensbildende Maßnahmen schauen anders aus! Wir müssen
von einem neuerlichen Störfall im AKW Temelin ausgehen!", so Roland Egger. Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.

"Angesichts der nicht abflauenden Probleme mit den Steuerstäben muss man sich auch fragen, ob eine Schnellabschaltung des Reaktors überhaupt noch
gewährleistet werden kann.", so Andreas Reimer für atomstopp_oberoesterreich.

Der Temelin-Betreiber musste bereits beim Besuch der internationalen Expertenkommission unter Leitung von Prof. Kromp (Institut für Risikoforschung) Ende September 2006 zugeben, dass durch die übermäßige Verformung der
Brennstäbe die Steuerstäbe ihre Endposition überhaupt nicht mehr erreichen.

"Die volle Funktionstüchtigkeit der Steuerstäbe muss damit in Zweifel gezogen werden! Dem Hasardieren des Temelin-Betreibers muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden! Zu den nach wie vor ungelösten Sicherheitsmaßnahmen wie im völkerrechtlich verbindlichen Melker Protokoll paktiert (28,8m-Bühne, Qualifikation der Sicherheitsventile) kommt mit den Steuerstäben ein weiteres Sicherheitsrisiko hinzu! Das AUS für Temelin wird der einzige Ausweg aus der atomaren Bedrohung durch Temelin sein!", so Egger und Reimer abschließend.



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