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AKW Temelin - Expertenkommission: Beantwortung der offenen Fragen heute Abend erwartet

Gestern wurden die offenen Fragen an die Temelin- Experten übergeben

"Gestern wurde den internationalen Experten direkt in Temelin die offenen Fragen aus dem Melker-Endbericht, der bereits im Oktober 2005 veröffentlicht wurde, übergeben.

Die Beantwortung der Fragen wird heute Abend erfolgen müssen!", gibt sich Roland Egger, Obmann von atomstopp_atomkraftfrei leben! überzeugt.

"Die Fragen sind überwiegend (siehe unten) mit "Ja" oder "Nein" zu beantworten. Es muss nicht wochenlang an einem Bericht geschrieben werden, keine weiteren Expertisen verfasst werden und Stellungnahmen von weiteren Experten eingefordert werden! Wenn die Beantwortung der wesentlichen offenen Fragen aus dem Endbericht zum Melker Prozess heute Abend nicht erfolgt, ist davon auszugehen, dass bis dato keine weiteren Sicherheitsverbesserungen umgesetzt worden sind. Temelin wird weiter betrieben, ohne dass den internationalen Experten klar ist, auf welcher Basis überhaupt eine Genehmigung erteilt werden konnte! Es ist erschütternd, dass die Politik dem ungerührt zuschaut und akzeptiert, dass der Temelin-Betreiber weiter sein Hazardspiel treibt!", so Egger abschließend.

Die Fragen im Detail:

(* ) 28,8m-Bühne

Den internationalen Experten ist es bis heute unklar, auf welchen Grundlagen die tschechische Genehmigungsbehörde, den Bruchausschlussnachweis auf der 28,8m-Bühne akzeptieren konnte. Dieser in Temelin gewählte einzigartige Ansatz scheint nicht im Einklang zu stehen mit der gegenwärtigen Genehmigungspraxis in Deutschland oder in Frankreich.

Fragen, die im Endbericht vom Oktober 2005 offen waren, betreffen die Schweißnähte, die Werkstoffe und die Funktionsfähigkeit der Ausschlagssicherungen in der
Bruchausschlusszone:

Fragen an die Experten - übergeben am 26.9.2006:

Hat die 100% Prüfung der Oberflächen und Volumen aller Schweißnähte in der Bruchausschlusszone stattgefunden (das ist eine Anforderung der amerikanischen Genehmigungsbehörde, US Nuclear Regulatory Commission)?

Wurde die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung überarbeitet?
Die internationalen Experten sagten 2005: dass die vom Temelin-Betreiber dargestellte Form der Prüfung derzeit nicht geeignet ist, allen im Zuge der Prüfung der Schweißnähte auftretenden Schwierigkeiten zu begegnen.

Hat es eine Wärmebehandlung und eine Nachbehandlung der Schweißnahtoberflächen gegeben? Auch das wurde bis 2005 nicht erledigt, obwohl es Bedingung für die Anwendung des Bruchausschlusskonzeptes ist.

Wurden die Werkstoffdaten und die Werkstoffeigenschaften überprüft? Weder die der Auslegungsvorschrift zugrunde liegenden Nennwerte, noch die vom Hersteller für den tatsächlichen eingesetzten Rohrleitungswerkstoff gewährleisteten Minimalwerte: Das heißt, würden die Daten RICHTIG und KORREKT herangezogen werden, würde das Bruchausschlusskonzept nicht halten!

Kann die vollständige Funktionstüchtigkeit der Ausschlagsicherungen nachgewiesen werden?
Gibt es mittlerweile hinreichend qualifizierte Nachweise, die die Anforderungen an die Werkstoffeigenschaften und die Prüfung der entsprechenden Eigenschaften der für die 28,8m- Bühne verwendeten Materialien belegen würden?


(* ) Qualifikation der Sicherheitsventile

Die Basis, anhand welcher die Aufsichtsbehörde die Lösungen akzeptiert hat, wurde dem internationalen Expertenteam bis dato nicht einsichtig. Unter anderem ist im Endbericht eine Reihe von Fragen offen, die alle mit "Ja" oder "Nein" zu beantworten sind, etwa:

Ist die Qualifizierungsanforderung für die Sicherheitsventile in der Zwischenzeit erfüllt worden?

Ist der Temelin-Betreiber der Empfehlung der Experten gefolgt und hat die Vervollständigung der funktionellen Qualifizierung der Frischdampf-Sicherheitsventile und der Entlastungsventile durch Tests und umfangreiche Analysen vorgenommen?



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