Linzer Völkerrechtler bestätigt Bruch des Melker Abkommens

14.9.2005 AKW Temelin ist seit 11. Oktober 2004 im kommerziellen Betrieb

‘Das beim gestrigen Anti-Atom-Gipfel in Linz vorgelegte Gutachten von Univ.-Prof. Dr. Manfred Rotter hat die NGOs vollinhaltlich bestätigt! Temelin ist seit 11. Oktober
2004 im kommerziellen Betrieb. Das Melker Abkommen wurde mit der Bewilligung des tschechischen Staatsamtes für Kernsicherheit (SUJB) gebrochen. Eine Delegation aus Oberösterreich wird demnächst bei Umweltminister Pröll vorstellig werden, um die weiteren Konsequenzen aus dem sensationellen Gutachten zu beraten.’, so Roland Egger, Obmann von atomstopp_atomkraftfrei leben!

Bereits beim Anti-Atom-Gipfel am 22. Juni 2005 haben die Experten (Univ.-Prof. Kromp (Institut für Risikoforschung, Leiter der internationalen Expertenkommission) und DI Andreas Molin (Umweltministerium)) schon bestätigt: Die im Melker Prozess zugesagten Sicherheitsnachbesserungen sind bis dato nicht umgesetzt worden, obwohl es in der Vereinbarung von Brüssel (Kapitel VI) heißt, dass diese vor der Aufnahme des kommerziellen Betriebes gelöst sein müssen.

Mit dem heute veröffentlichten Gutachten zum kommerziellen Betrieb platzt die nächste Bombe: ‘Das Gutachten belegt, dass die Einschätzung von Umweltminister Pröll über die Tragweite der Genehmigung von SUJB völlig falsch ist. Diese Haltung muss sich ändern, ansonsten wird der Melker Prozess zur reinen Augenauswischerei verkommen!’, so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.

‘Wir bereiten uns auf umfassende Maßnahmen vor. Es ist bedauerlich, aber nur die damaligen Grenzblockaden haben die Politik bewegen können. Durch das Abstellgleis ‘Melker Prozess’ wurden viele Menschen jedoch in einer scheinbaren Sicherheit gewogen: Seit Juni 2005 wissen wir: Temelin ist so unsicher wie eh und je - seit heute ist gewiss: Temelin ist im kommerziellen Betrieb – das Melker Abkommen wurde mit der Bewilligung durch SUJB gebrochen. Wir fühlen uns nicht mehr an die Zusage gebunden, von weiteren Grenzblockaden abzusehen!’, so Andreas Reimer, Aktionskomitee Stop Temelin.

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