AKW Temelin:Störfall Nr.: 80
Alte Probleme mit Turbogenerator Block II dümpelt schon seit Wochen vor sich hin
Nach der drei Monate dauernden Generalrevision musste der Temelin-Betreiber Ende Juli eingestehen, dass man aufgrund von Schäden an der Turbine (schadhaftes Umlaufrad) den Block II nicht mit 100% Leistung, sondern nur mit 85% Leistung betreiben könne.
‘Diese angekündigten 85%-Leistung wurden aber nur ein paar Tage hindurch aufrechterhalten. Seit fast einem Monat dümpelt die Leistung von Block II zwischen 70% und 75% dahin! Die veröffentlichen Produktionszahlen auf www.cez.cz lassen daran keinen Zweifel. Unsere Vermutung, dass sich dahinter gravierendere Probleme verbergen, wird mit der heutigen Meldung aus dem Werk bestätigt und ist das Eingeständnis fortgesetzter Probleme!’, so Roland Egger, Obmann von atomstopp_atomkraftfrei leben!
Heute Abend noch soll Block II bis zum Wochenende für Reparaturen am Turbogenerator außer Betrieb gehen.
‘Von neuen Problemen zu sprechen ist angesichts der Pannenserie lachhaft: Problemen mit dem Turbogenerator gibt es, seit Temelin in Betrieb ist: mehr als 13 Abstellungen gehen allein auf das Konto von Problemen mit dem Turbogenerator oder mit der Kühlung des Generators.Vibrationen im Kontrollölsystem führten in der Vergangenheit mehrmals zu ungeplanten Abstellungen und sogar zu einem lokalen Brand. Ungezählt sowieso die Abstellungen aufgrund von Turbinenvibrationen!’, so Egger weiter.
Die im Melker Prozess zugesagten Sicherheitsnachbesserungen sind bis heute nicht umgesetzt: Offen sind die Fragen zur Qualifikation der Sicherheitsventile, die Frage zu den hochenergetischen Leitungen auf der 28,8m-Bühne und dem Schutz vor Mehrfachbruch.
‘Die Forderung nach dem endgültigen AUS für Temelin ist angesichts der Pannenserie und der ungelösten Sicherheitsprobleme aktueller denn je!’, meint Egger abschließend.
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