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AKW Temelin – Zwischenlager: Gutachterliche Stellungnahme eine Farce

Ablehnung aus Tschechien, Deutschland und Österreich

‘Von einer umfassenden Berücksichtigung der eingebrachten Einwände aus Tschechien, Deutschland und Österreich kann in keinster Weise die Rede sein. Das Verfahren droht zu einer Farce degradiert zu werden!’, so Roland Egger, Obmann von atomstopp_atomkraftfrei leben für atomstopp_oberoesterreich.

Wesentliche Fragen im Zusammenhang mit der Spezifikation der Lagerbehälter oder die Folgen eines Flugzeugsabsturzes wurden auch in der jetzigen Stellungnahme der Gutachterin nicht annähernd ausreichend beantwortet.

‘Wie schon bei dem Gutachten für das Zwischenlager in Dukovany aus dem Mai 1999 setzt sich die tschechische Gutachterin über die Einwände der Bürgerinitiativen hinweg. 1999 durften nur tschechische Bürgerinitiativen ihre Einwände vorbringen. Mit dem EU-Beitritt hat sich das zwar geändert: auch den Nachbarn Deutschland und Österreich werden Einwendungen zugestanden – mehr aber auch nicht!’, so Egger weiter.

‘Offensichtlich hat man in Tschechien vor, mit der schon beim Zwischenlager Dukovany eingesetzten Taktik der Nicht- Beantwortung von offenen Fragen und Einwendungen fortzusetzen und die Sorgen der betroffenen Bevölkerungen diesseits und jenseits der Grenze einfach zu ignorieren.’, so Egger weiter.

25.000 Einwender allein aus Oberösterreich

25.000 Einwender allein aus Oberösterreich sprachen sich im September 2004 gegen die Errichtung des Zwischenlagers in Temelin aus und gaben damit ihrer Sorge der grenzüberschreitenden Auswirkungen des Zwischenlagers Ausdruck.

‘Wir haben bis dato aber keinen Hinweis aus Tschechien, dass für die oberösterreichischen Einwender ein eigener Anhörungstermin in Oberösterreich eingerichtet wird. Man will sich ganz offensichtlich mit den Sorgen der Oberösterreicher in einer direkten Konfrontation nicht auseinandersetzen. Dass die Bedenken von tausenden Menschen aber so einfach vom Tisch gewischt werden können, ist ein Skandal und entspricht in keinster Weise den gut nachbarschaftlichen Gepflogenheiten.

Als 2001 in Deutschland die atomaren Zwischenlager errichtet werden sollten, gab es ebenfalls aus Österreich massive Einwände. In einem eigens für die Österreicher eingerichteten Anhörungstermin wurden die Einwände behandelt. Begründung dabei: Erhebliche Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt Österreichs sind nicht von vorneherein auszuschließen.

Doch Temelin ist anders und ein Sonderfall - kein westeuropäischer Sicherheitsstandard beim AKW und die grenzüberschreitenden Umweltauswirkungen des Zwischenlagers werden als unbedeutend abgetan.

www.atomstopp.at – Download-Möglichkeit

Für all jene, die ihren Protest gegen die Stellungnahme ausdrücken wollen: auf dem Portal der OÖ Anti-Atom- Organisationen gibt es eine Stellungnahme zum Download als Vorlage. Diese Stellungnahme kann unterzeichnet und bis 28. Juli 2005 an das Büro des Anti-Atom-Beauftragten Radko Pavlovec, Promenade 37, 4020 Linz geschickt werden ( bzw. Fax: 0732-7720-15783). Von dort wird die Stellungnahme an die zuständigen tschechischen Behörden weitergeleitet.



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