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Lügen und Betrug am Landesvolk?

Wien Energie redet sich auf Höhere Gewalt aus - Eine oekonews-Ansichtssache von Fritz Binder-Krieglstein

Die Wien Energie steht „plötzlich“ vor massiven Problemen. Die wären angeblich nicht vorhersehbar gewesen, beteuern Konzernvertreter.

Andere Landesenergieversorger haben jedoch nicht so intensiv auf Futures gesetzt. Andere Nationen, wie etwa Deutschland, haben bereits vor Monaten gegen steigende Risiken Maßnahmen ergriffen.

Die Wien Energie befindet sich zu 100% im Eigentum der Stadt Wien, also ihrer Bürger und Bürgerinnen. Sie ist zwar eine AG, aber ihre Vertreter un Vertreterinnen (Vorstand und Aufsichtsrat) sind folglich ganz und gar der Wiener Bevölkerung verpflichtet. Was aber ohnehin niemand glaubt.

Wäre dem in der Realität tatsächlich so, müsste die Wien Energie seit Jahren eine massive Photovoltaik-Ausbaustrategie fahren. Denn PV-Strom ist sicher, ist günstig, wird verlustfrei vor Ort gleich wieder verbraucht, bremst die Klimakrise, fördert die Gesundheit, wirkt besonders gegen Stromengpässe auf Grund von Sommerhitzeproblemen in fossilen und atomaren Kraftwerken u.s.w. u.s.f.

Das Wichtigste aber: Man wäre resilienter gegen fossil-atomare Energieimporte (gewesen), deren Preise traditionell stark schwanken.

Von engagiertem PV-Ausbau kann jedoch keine Rede sein. Eher das Gegenteil ist der Fall, wenn man an die vielen technisch-administrativen Prügel denkt, die privaten und betrieblichen PV-Interessenten seit Jahr und Tag von der Wien Energie in den Weg gelegt wurden und werden. (Mehrfach wurden solche Vorkommnisse an unsere Redaktion herangetragen.)

Die Wien Energie ist übrigens nicht nur der größte Energieversorger Österreichs, sie hat auch die größten Gaskraftwerke Östereichs.

Warum es zu den Problemen überhaupt gekommen ist, erklärt sich ganz einfach: Energiemonopolitik. Die Wien Energie diente der Politik als Cash-Cow, die bisher das immer knappe Stadtbudget mit Gewinnen fütterte. Damit wird u.a. die urpeinliche Poltikshow (= Inszenierung von Politikern als fürsorglich-spendable Vaterfiguren) bezahlt. Alles maximal intransparent!
Mehr PV-Stromeigenproduktion der Kunden stört da nur!

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



PS aus der Redaktion:
Einmalig in der Geschichte Österreichs: Die Republik hat innerhalb von 72 Stunden Liquiditätsunterstützungen in Höhe von zwei Milliarden für die Stadt Wien und damit in Folge für die Wien Energie zur Verfügung gestellt. Ähnlich rasche Entscheidungen würde es auch beim Klimaschutz und bei Lösungen zu einem rapid schnellen Umstieg zu erneuerbaren Energien brauchen. Nicht nur die Energiekrise, auch die Klimakrise ist bereits bei uns angekommen..



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /