© LobauBleibt / Baggerbesetzung gegen den Bau der Stadtautobahn
© LobauBleibt / Baggerbesetzung gegen den Bau der Stadtautobahn

LobauBleibt: Aktivist:innen besetzen Bagger, um den Bau der Stadtautobahn zu stoppen

Kein Ende des Widerstands gegen den Bau in Sicht, trotz Festnahmen wollen die Aktivist:innen nicht aufgeben.

Wien - Aktivist:innen von LobauBleibt haben gestern Mittag erneut eine Aktion gestartet, um den Bau der geplanten Stadtautobahn zu verhindern. "Dass die Stadtregierung am Bau dieser Autobahn festhält, ist unfassbar. Wissenschaftlich fundierte Alternativen liegen längst auf dem Tisch, es fehlt nur am politischen Willen, sie umzusetzen. Doch Ludwig und Sima wollen um jeden Preis einen zerstörerischen Autobahntunnel durch die Lobau bauen, daher halten sie auch an der Stadtautobahn fest - ohne jede wissenschaftliche Basis und gegen den Widerstand einer immer größer werdenden Bewegung", sagte Lucia Steinwender, Sprecherin von LobauBleibt.

Die Aktivist*innen haben sich auf einer Baustelle versammelt, um die Bagger davon abzuhalten, wertvollen Humus abzutragen und landwirtschaftliche Flächen zuzubetonieren. "Wenn wir weiterhin fruchtbares regionales Ackerland zerstören, machen wir uns noch stärker abhängig von Lebensmittelimporten und riskieren aufgrund von immer häufiger werdenden Dürreperioden Nahrungsmittelknappheit und damit steigende Preise - Hungerkrisen, unter denen Menschen in vielen Teilen der Welt jetzt schon leiden, werden sich dadurch noch verschärfen," sagt Leo, Aktivistin von LobauBleibt. Deshalb protestierten LobauBleibt-Aktivist*innen heute auch vor einem Glashaus, das ebenfalls Bauarbeiten weichen muss.
Aktivistin Isi ergänzt: "Die Lobauautobahn ist nach wie vor Bestandteil des sogenannten "Zukunftspaktes" zwischen SPÖ und Wirtschaftskammer, damit in Wien ein Knoten für den internationalen Schwerverkehr weiter ausgebaut werden kann. Die Regierenden beharren auf dem absurden Gedanken, es gäbe auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen unendliches Wachstum."

Omid, LobauBleibt-Aktivist, sagt: "Mehr Autobahnen führen zu mehr Autoverkehr, und mehr Autoverkehr bedeutet, dass mehr Öl und Gas verbrannt werden. Damit fördern wir mit unserem Steuergeld die Abhängigkeit von fossilen Energien und finanzieren sowohl die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen als auch leidvolle Kriege mit, anstatt endlich auf klimaverträgliche Alternativen zu setzen."

"Seit über sieben Monaten protestieren wir hier gegen den Bau dieser Autobahn. Die Stadtregierung aber hält an ihren Plänen fest und deshalb wird in den nächsten Tagen wohl auch die Baustellenbesetzung in der Hirschstettner Straße geräumt werden. Unser Protest aber ist nicht aufzuhalten. Die Aktion heute wird nicht die letzte gewesen sein", so Lena Schilling, Sprecherin von LobauBleibt.

Die Stadtregierung reagierte übrigens mit einem massiven Polizeiaufgebot: Nach einigen Stunden ist die Aktion polizeilich geräumt worden. Die Aktivist:innen wurden von dutzenden Polizist:innen mit Hunden umzingelt, von den Baggern gezerrt und festgenommen.

"Für heute haben wir den Fortschritt dieser zerstörerischen Arbeiten gestoppt. Die Stadtregierung hat unseren Protest wieder räumen lassen, doch davon werden wir uns nicht aufhalten lassen. Wir protestieren gegen diese Autobahn, bis sie endlich abgesagt ist", so Lucia Steinwender, Sprecherin von LobauBleibt, nach der Räumung.

Erwartet wird auch die baldige Räumung einer besetzten Baustelle in Hirschstetten, auf der seit über sieben Monaten gegen den Autobahnbau protestiert wird.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /