Stadtstraße Aspern: Räumung des Klima-Camps und eine unzeitgemäße Politik
Die politisch Verantwortlichen werden aufgerufen, auch nach der Räumung den Dialog zu suchen
Mit Unbehagen hat die IG Architektur die am 1. Februar erfolgte Räumung des Klima-Camps gegen die Stadtstraße in Wien Donaustadt verfolgt. Auch wenn den Projekten der Stadt Wien mit Sicherheit eine hohe Expertise zu Grunde liegt, so hätte man doch den Stopp des Lobautunnels durch das Bundesministerium für Klimaschutz und das Engagement der Klima-Aktivist:innen zum Anlass nehmen müssen, die bisherige Planung zu überdenken. Dabei haben sich die Rahmenbedingungen nicht erst durch die Entscheidung von Frau Bundesministerin Gewessler geändert, sondern bereits auf Grund des immer dramatischeren Verlaufs des Klimawandels, dem Übereinkommen von Paris und den daraus folgenden Europäischen Richtlinien und Verordnungen.
Als Interessensgemeinschaft Architekturschaffender (IG Architektur) sind wir überzeugt, dass es im 21. Jahrhundert nicht nur möglich ist, sondern auch möglich sein muss, die notwendige Mobilität für 60.000 Wohnungen durch alternative Verkehrskonzepte (öffentlicher Verkehr, Mikro-ÖV, autonom) und städtebauliche Eingriffe zu erreichen. Städtebauliche Strategien sind genauso wie die bisherigen Finanzierungskonzepte neu zu bewerten und zu überdenken.
In diesem Sinne rufen wir die politisch Verantwortlichen auf, auch nach der Räumung den Dialog zu suchen und sich noch einmal mit den Argumenten der Kritiker:innen des Straßenbaus auseinanderzusetzen.
IG Architektur sowie die Vertreter:innen der Liste IG Architektur in der Kammer der Ziviltechniker:innen
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /