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Greenpeace verwundert über Verbund-Reaktion auf geforderten Atomstrom-Importstopp

"Gerade Verbund profitiert massiv von Anti-Atomstrom-Debatte"

Greenpeace reagiert mit Verwunderung auf die Reaktion des Energieversorgers Verbund zum geforderten Stopp von Atomstromimporten. "Die Argumentation der Verbund-Geschäftsführung ist teilweise weder nachvollziehbar noch glaubwürdig", entgegnet Greenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof und fügt hinzu: "Gerade der Verbund profitiert massiv von der jetzigen Debatte über Atomstrom-Importe, denn es stärkt die Nachfrage nach Strom aus Wasserkraft", so Westerhof und lädt den Energieversorger zum Umdenken ein: "Wir würden uns freuen, den Verbund als Unterstützer unsere Forderung nach einem Import-Stopp für Atomstrom begrüßen zu dürfen."

Irritiert reagiert Westerhof auf die Aussage des Verbund-Geschäftsführers Wolfgang Anzengruber, dass die Stromkennzeichnung mittels Zertifikaten eine 'Mogelpackung' sei, womit der Strom teurer werde und Kunden getäuscht würden. Denn der Verbund bietet selbst jedoch genau solche Zertifikate an. "Man kann nicht gleichzeitig Stromzertifikate verteufeln und Geschäfte damit machen", kommentiert der Greenpeace-Energiesprecher.

Verwundert ist die Umweltschutzorganisation auch über die Behauptung des Verbunds, dass es nicht nachvollziehbar wäre, wer 98 Prozent des österreichischen Graustromanteils importieren würde. "Wenn der größte Stromhändler des Landes behauptet, nicht zu wissen, wer für den Großteil der Importe zuständig ist, dann ist das gelinde gesagt unglaubwürdig", so Westerhof.

Greenpeace verurteilt die Nebelgranaten, die Verbund-Chef Anzengruber wirft, indem er physikalische Stromlieferungen und Geschäftsverbindungen vermischt. Denn nach wie vor geht es nicht darum, woher der Strom kommt, sondern wohin das Geld fließt. "Wir rufen den Verbund auf, den Widerstand gegen einen Importstopp für Atomstrom einzustellen, und gemeinsam mit uns die Errichtung von neuen Atomkraftwerken zu verhindern", so Jurrien Westerhof abschließend.



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