© Michael Sigmund
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Österreichs Haushalte geben im Schnitt 5.240 Euro pro Jahr für Mobilität aus

Geringste Ausgaben in Wien, höchste Ausgaben in Niederösterreich - VCÖ für bessere Raumplanung und dichteres Öffentliches Verkehrsnetz

Wien - Das dichte Öffi-Netz in Wien erspart den Wienerinnen und Wiener viel Geld. Wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, hat ein durchschnittlicher Wiener Haushalt um 1.120 Euro pro Jahr niedrigere Mobilitätsausgaben als der Österreich-Schnitt. Auch in Tirol und Vorarlberg müssen die Haushalte weniger für ihre Mobilität ausgeben. Am höchsten sind die Mobilitätsausgaben in Niederösterreich mit durchschnittlich 6.120 Euro pro Jahr. Der VCÖ fordert kompaktere Siedlungsstrukturen, die Verbesserung der Nahversorgung und ein dichteres Öffentliches Verkehrsnetz in ganz Österreich.

5.240 Euro hat im Vorjahr ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt für Mobilität ausgegeben. Im Vergleich zum Jahr 2005 zahlen die österreichischen Haushalte um 330 Euro mehr für ihre Mobilität.

"Wer in der Stadt wohnt, hat kürzere Wege und kann diese eher zu Fuß oder mit dem Rad fahren. Die Wienerinnen und Wiener profitieren aber vor allem auch vom dichten Öffi-Netz. In Wien werden bereits 36 Prozent der Alltagswege mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Der Ausbau der Öffis kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern erspart gerade in Zeiten steigender Spritpreise den Haushalten viel Geld", stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum fest.

Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass neben Wien auch Tirol und Vorarlberg niedrigere Mobilitätsausgaben aufweisen als der Österreich-Schnitt. Ein Tiroler Haushalt gibt im Schnitt 4.480 Euro für Mobilität aus, ein Vorarlberger Haushalt 4.540 Euro pro Jahr. Vorarlberg und Tirol haben kompaktere Siedlungsstrukturen und sie forcieren den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs. Nach Niederösterreich sind in Oberösterreich mit 5.990 Euro pro Jahr die Mobilitätsausgaben am zweithöchsten. Etwa im Österreich-Schnitt liegen die Bundesländer Salzburg, Burgenland, Steiermark und Kärnten.

"Wenn die Politik die Mobilitätskosten der Haushalte wirksam und langfristig reduzieren möchte, dann ist eine Raumordnung der kurzen Wege und die Stärkung der Nahversorgung das Um und Auf. Damit wird nicht nur die Abhängigkeit vom teuren Auto verringert, sondern es werden auch die Ortskerne belebt", betont VCÖ-Experte Blum. Erfahrungen in Vorarlberg zeigen, dass zudem Elektro-Fahrräder ein Zweit-Auto ersetzen können. Voraussetzung für den Umstieg sind jedoch gerade in ländlichen Regionen mehr Radwege entlang von Freilandstraßen. Teuer kommt vielen Haushalten auch der Mangel an Öffentlichen Verkehrsmitteln in der Nähe. Der VCÖ fordert daher ein dichteres Öffentliches Verkehrsnetz und eine Erhöhung der Anzahl der Verbindungen. "Wenn es häufig Verbindungen gibt, werden Bahn und Bus als Alternative zum Auto angenommen", so VCÖ-Experte Blum.

Beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis sind vorbildhafte Infrastrukturprojekte für eine nachhaltige Mobilität gesucht. Gemeinden, Städte, Betriebe, Unternehmen, Schulen und Universitäten können mit umgesetzten Projekten teilnehmen, Privatpersonen mit Ideen. Nähere Informationen unter www.vcoe.at oder beim VCÖ unter (01) 8932697.

VCÖ: Dichtes Öffi-Netz erspart Wiener Haushalt im Schnitt mehr als 1.100 Euro pro Jahr!
(Jährliche Ausgaben eines Haushalts für Mobilität, Jahr 2010)

Wien: 4.120 Euro
Tirol: 4.480 Euro
Vorarlberg: 4.540 Euro
Salzburg: 5.330 Euro
Burgenland: 5.350 Euro
Steiermark: 5.480 Euro
Kärnten: 5.490 Euro
Oberösterreich: 5.990 Euro
Niederösterreich: 6.120 Euro
Österreich: 5.240 Euro
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2011



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /