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Wiener*innen heute nachhaltiger mobil als vor 20 Jahren - 20. VCÖ-Mobilitätspreis Wien gestartet

VCÖ-Mobilitätspreis Wien sucht Projekte für ökologische und soziale Mobilität und nachhaltigen Gütertransport

Viele Wienerinnen und Wiener sind nachhaltig mobil: Neun von zehn fahren zumindest gelegentlich mit den Öffis, mehr als die Hälfte nutzt das Fahrrad als Verkehrsmittel. Mit 74 Prozent legen die Wienerinnen und Wiener insgesamt fast dreimal so viele Alltagswege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück wie mit dem Auto, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die Ausgangslage ist also gut, dennoch gibt es natürlich auch in Wien noch Potenzial für mehr nachhaltige Mobilität. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis steht deshalb unter dem Motto "Mobilität nachhaltig verbessern", der heute von Stadträtin Ulli Sima, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur Treibhausgase reduziert, sondern auch Kosten. Im Nachhaltigkeit-Check der Mobilität stehen bewegungsaktive Mobilität sowie der Öffentliche Verkehr am Podest.

"Wien ist in Sachen Modal Split bereits sehr gut unterwegs und die Stadt unterstützt diesen positiven Trend durch den stetigen Ausbau von Öffis und Radwegen - allein im letzten Jahr haben wir 35 Mio. Euro in neue Radinfrastruktur investiert! Um auch das Zufußgehen angenehmer zu machen, werden überall in der Stadt Plätze und Straßen entsiegelt, begrünt und klimafit gemacht. Jede gute Idee, nachhaltiges Mobilitätsverhalten in unserer Stadt weiter zu fördern, ist willkommen - ich freue mich daher schon sehr auf viele spannende Projekte!", betont Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

Der VCÖ-Mobilitätspreis Wien begeht heuer sein 20-jähriges Jubiläum. Wie groß Innovationsgeist und Umsetzungskraft in Wien sind, zeigen die 1.281 Projekte, die bisher beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien eingereicht wurden. Heuer sind Betriebe und Unternehmen, Startups, Bezirke, Schulen und Universitäten, Wohnbauträger und Vereine aufgerufen, Projekte einzureichen, die schon heute zeigen wie die Mobilität oder der Gütertransport der Zukunft umweltverträglicher sein können. Einreichfrist ist der 29. Mai 2024, Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Wien gibt es unter [www.vcoe.at] (http://www.vcoe.at/)

"Nachhaltige Mobilität bringt vielfache Vorteile: Sie reduziert Staus, Verkehrslärm und Energieverbrauch, sie verbessert die Luftqualität und die Lebensqualität der Bevölkerung. Öffis und eine gute Rad-Infrastruktur erhöhen die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und verringern die Kosten der Mobilität", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass die Wienerinnen und Wiener nachhaltiger mobil sind als vor 20 Jahren. Im Jahr 2004 legte die Wiener Bevölkerung 36 Prozent ihrer Alltagswege mit dem Pkw zurück. Dieser Anteil ist um mehr als ein Viertel auf 26 Prozent im Vorjahr zurückgegangen. Mit 74 Prozent legen die Wienerinnen und Wiener fast dreimal so viele Alltagswege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück wie mit dem Auto. Die sinkende Bedeutung des Autos für die Wiener Bevölkerung zeigt auch die Pkw-Dichte, die von 403 pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 2004 auf 364 im Vorjahr gesunken ist. Die Anzahl der Elektro-Pkw mit Wiener Kennzeichen ist übrigens von 22 im Jahr 2004 auf mittlerweile rund 29.000 gestiegen.

Durch das nachhaltigere Mobilitätsverhalten tragen die Wienerinnen und Wiener zum Rückgang der klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs bei. Die Pro-Kopf Treibhausgas-Emissionen sind von 2.300 Kilogramm im Jahr 2004 auf 1.560 Kilogramm im Jahr 2021 gesunken. Für das Jahr 2023 rechnet der VCÖ mit einem weiteren Rückgang auf weniger als 1.500 Kilogramm pro Kopf. Gemeinsam mit verbesserten Abgaswerten der Fahrzeuge führte das nachhaltigere Mobilitätsverhalten auch zu einem starken Rückgang der gesundheitsschädlichen Stickoxid-Emissionen des Verkehrs um zwei Drittel seit dem Jahr 2004 und der PM2,5-Feinstaub-Emissionen des Verkehrs um drei Viertel.

Die gesündeste, sozialste, umweltverträglichste und energiesparendste Form der Mobilität ist das zu Fuß gehen. Ebenfalls gesund, weil bewegungsaktiv, ist das Fahrrad als Verkehrsmittel. Der Radverkehrsanteil hat sich in Wien in den vergangenen 20 Jahren von drei auf zehn Prozent verdreifacht. "Wer möglichst viele Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, kommt auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung, stärkt Fitness und Immunsystem und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Gehen und Radfahren sind in der Mobilität so wie Obst und Gemüse in der Ernährung, quasi die Vitamine in der Mobilität", betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Nach der bewegungsaktiven Mobilität kommt im Nachhaltigkeit-Ranking der Öffentliche Verkehr. Mit dem Umstieg vom Auto auf Öffis werden nicht nur die Emissionen, sondern auch die Kosten reduziert. Mit der Jahreskarte kann um 365 Euro der Öffentliche Verkehr in Wien ein Jahr lang benützt werden. Wird das Kilometergeld als Basis genommen, reichen 365 Euro mit dem Auto für nur 869 Kilometer. Das entspricht etwa einem Monat Autofahren.

Der VCÖ-Mobilitätspreis Wien wird vom VCÖ in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt und von Gesiba unterstützt. ÖBB-Infrastruktur Vorständin Judith Engel: "Der gesamte ÖBB Konzern steht wie kein zweites Unternehmen für nachhaltige Mobilität. Deshalb sind wir ein langjähriger Partner und unterstützen daher auch heuer den VCÖ-Mobilitätspreis wieder sehr gerne. Wir freuen uns auf zahlreiche Ideen und Projekte, die eingereicht werden und zur Steigerung einer nachhaltigen Mobilität beitragen."

Die Einreichungen zum VCÖ-Mobilitätspreis Wien werden von einer Fachjury bewertet. Im September werden die am besten bewerteten Projekte von VCÖ, Stadträtin Ulli Sima und den ÖBB ausgezeichnet. Im Vorjahr gewann der Bicibus Wien den VCÖ-Mobilitätspreis Wien.

VCÖ-Mobilitätspreis Wien



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /