© Gerd Altmann auf pixabay.com
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LNG: 24-274% mehr Klimaauswirkungen als Kohle

Bei der Verbrennung ist Gas zwar sauberer als Kohle, aber die Methanemissionen sind weit höhrer, so der US-Wissenschaftler

Der Entwurf der Studie von Robert Howarth, einem Wissenschaftler an der Cornell University, hat Flüssiggas (LNG) bis zu 274% stärkere Auswirkungen auf die globale Erwärmung als die Verbrennung von Kohle, wie Canarymedia berichtet.

Bei der tatsächlichen Verbrennung setzt Kohle zwar fast doppelt so viel Kohlendioxid frei wie LNG, die Methanemissionen von LNG sind aber weit höher, und zwar 70,9 bis 154 Gramm CO2 pro Megajoule Energie, verglichen mit nur 17,3 Gramm pro Kohle, basierend auf den Klimaauswirkungen von Methan über einen Zeitraum von 20 Jahren gesehen.

Nach Betrachtung des CO2 und des Methans, die während des gesamten LNG-Lebenszyklus in die Atmosphäre kommen – begonnen bei der Förderung über die Verflüssigung, den Tanktransport, die Regasifizierung, die Verteilung zu den Verbrauchern und die Verbrennung – sind die LNG-Emissionen laut den Untersuchungen von Howarth um 12,3 % höher als bei Kohle, aber nur dann, wenn das Gas über eine kürzere Strecke mit modernsten Tankern transportiert wird, mit einem Schiffsmotor, der als Treibstoff einen Teil des Gases verbrennen kann. Wird LNG auf längeren Strecken in älteren Tankschiffen transportiert, die Schweröl als Treibstoff verbrennen, so kommt es zu einer 2,7-fachen Klimabelastung im Vergleich zu Kohle.

Die Tranporte von LNG aus den USA gehen derzeit von rund 9.000 bis zu 30.000 Kilometer. Das Papier berücksichtigt LNG, das beim Transport, Be- und Entladen verdampft bzw. „abgekocht“ wird und somit verloren geht. Die LNG-Tanker verlieren derzeit 108 bis 175 Tonnen LNG pro Tag auf See, so Howarth in dem Papier. Derzeit wird das Papier noch von Fachkollegen begutachtet, Howarth erwartet aber, dass es keine großen Veränderungen der Daten geben wird, da seine Annahmen bereits eher konservativ berechnet seien.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /