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Glawischnig gegen Milliardenspitze für neuen Atomreaktor

Kernfusion hat ähnliche Folgeprobleme wie herkömmliche Atomkraftwerke

Der internationale Kernfusionsreaktor ITER soll nun in Frankreich errichtet werden und rund 9,6 Milliarden Euro kosten. Möglich werde eine Förderung durch EU-Mittel nur über das neue Forschungsrahmenprogramm 2007-2011. Darin sollen die Mittel für die Atomforschung im Bereich Kernfusion um 225 Prozent erhöht werden. "Das ist gegen einen Beschluss des österreichischen Nationalrates, der eine Zustimmung zu diesem Forschungsprogramm an die Kürzung der Mittel für die Atomforschung verknüpft hat. Ich fordere die Bundesregierung auf, diesem Programm nicht zuzustimmen", so Eva Glawischnig, stv. Bundes- und Umweltsprecherin der Grünen.

Im Bereich Kernfusion habe jahrzehntelange Forschung kaum Ergebnisse gebracht. "All die Probleme, die es bei herkömmlichen Atomreaktoren gibt, wird es auch bei der Kernfusion geben, wie etwa die ungelöste Endlagerungsfrage. Kernfusion ist keine zukunftsträchtige Energiequelle. Das Geld sollte besser in die Erforschung von erneuerbaren Energiequellen investiert werden", so Glawischnig.

Österreich müsste in den nächsten 15 Jahren über das in Verhandlung stehende Forschungsprogramm etwa 200 Millionen Euro für neue, künftige Atomreaktoren (im Bereich Kernspaltung und -fusion) beisteuern. "Eine Zustimmung stünde im Widerspruch zum Beschluss des Nationalrates", so Glawischnig. - Beschlossen werden soll das Programm unter der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft.



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