©  jhenning auf pixabay.com
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Schwerverkehr: EU-Rat und Europäisches Parlament einigen sich auf Senkung der CO2-Emissionen von LKWs, Bussen und Anhängern

Nun haben der Rat und die Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments eine Einigung über CO2 - Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge (HDVs) erzielt.

Ziel ist, die CO2-Emissionen im Straßenverkehr weiter zu reduzieren und neue Ziele für 2030, 2035 und 2040 einzuführen. Die neuen Regeln sollen dazu beitragen, die Klimaziele der EU für 2030 zu erfüllen und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Der Vorschlag hat auch das Ziel emissionsfreie Fahrzeuge (ZEVs) in der EU-weiten Flotte schwerer Nutzfahrzeuge zu fördern und sicherzustellen, dass Innovationen im Sektor und seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten und gestärkt werden. Das Abkommen ist vorläufig und wartet auf die formelle Annahme durch beide Institutionen.

Der Anwendungsbereich der Verordnung soll ausgeweitet werden, um für fast alle neuen schweren Nutzfahrzeuge mit zertifizierten CO 2 -Emissionen – einschließlich kleinerer Lkw, Stadtbusse, Reisebusse und Anhänger – Emissionsreduktionsziele zu schaffen.

Ausnahmen sind für Kleinserienhersteller. Fahrzeuge für Bergbau, Land- und Forstwirtschaft und Einsatzfahrzeuge geplant. Ab 2035 sind auch Berufsfahrzeuge wie Müllwagen oder Betonmischer beinhaltet und es wird geprüft, ob auch kleinere Lkw (unter 5 t) in den Geltungsbereich einzubeziehen sind.

Neue Emissionsreduktionsziele

Im Einklang mit den Klimazielen der EU hielten Rat und Parlament zusätzlich an den von der Kommission in ihrem Vorschlag festgelegten Zielen für 2030 (-45 %), 2035 (-65 %) und 2040 (-90 %) fest. Bis 2025 gilt ein Reduktionsziel von 15 %, das bereits in der aktuellen Verordnung vorgesehen war. Diese Ziele gelten für schwere Lkw über 7,5 t und Reisebusse.

Die Zielwerte für Anhänger wurden auf 7,5 % und für Sattelanhänger auf 10 % festgelegt. Neu ist die Definition von „ E-Anhängern “, um die bestehende Regelung an die technischen Entwicklungen bei diesem neuen Anhängertyp anzupassen, wobei sie das Potenzial von E-Anhängern berücksichtigten, zur Reduzierung der CO2- Emissionen von Anhängern beizutragen.

Mit der vorgeschlagenen Änderung wird ein Null-Emissions-Ziel von 100 % für Stadtbusse bis 2035 eingeführt und ein Zwischenziel von 90 % bis 2030. Schwere Nutzfahrzeuge fallen unter die allgemeinen Zielvorgaben für Reisebusse.

Die vorläufige Vereinbarung wird nun den Vertretern der Mitgliedstaaten im Rat und dem Umweltausschuss des Parlaments zur Billigung vorgelegt und muss nach Genehmigung von beiden Institutionen offiziell angenommen werden.

Hintergrund

Schwere Nutzfahrzeuge (HDV) sind für über 25 % der Treibhausgasemissionen des Straßenverkehrs in der EU verantwortlich. 2019 wurden erstmals CO2 - Emissionsnormen für bestimmte schwere Nutzfahrzeuge festgelegt, mit Zielen für 2025 bis 2029 und ab 2030.
Am 14. Februar 2023 legte die Kommission einen Vorschlag für eine Überarbeitung der CO2- Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge vor.

Die wichtigsten vorgeschlagenen Änderungen beziehen sich auf die Ausweitung des Anwendungsbereichs der Verordnung auf Busse und Anhänger, die Definition von „emissionsfreien Fahrzeugen“ und neue EU-weite Emissionsreduktionsziele für 2030, 2035 und 2040. Diese Ziele gelten nicht für Anhänger und Stadtbusse, für die besondere Anforderungen zur Reduzierung der CO2- Emissionen gelten.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /