© Designwerk Technologies AG / Mit batteriegepufferten Ladecontainern und Ladeleistungen von mehr als einem Megawatt schlägt die Designwerk Technologies AG ein neues Kapitel in der Ladetechnik auf
© Designwerk Technologies AG / Mit batteriegepufferten Ladecontainern und Ladeleistungen von mehr als einem Megawatt schlägt die Designwerk Technologies AG ein neues Kapitel in der Ladetechnik auf

Ein "Mega Charger" für elektrische Nutzfahrzeuge

Mit batteriegepufferten Ladecontainern und Ladeleistungen von mehr als einem Megawatt hat die Designwerk Technologies AG ein neues Kapitel in der Ladetechnik aufgemacht.

Die Designwerk Technologies AG mit Sitz in Winterthur hat seit Ende des Vorjahres neue Schnellladestationen im Format von Containern in ihr Portfolio aufgenommen. Die neuen Ladesysteme sollen elektrische Nutzfahrzeuge langstreckentauglich machen, ohne das Stromnetz zu überlasten. Bereits heuer ist die Inbetriebnahme der schweizweit ersten Megawatt-Ladestation bei der Galliker Transport AG geplant.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur gehört zu den Topthemen bei der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs: Die Transportbranche ist auf leistungsstarke Ladetechnik angewiesen, um Nutzfahrzeuge ausreichend schnell zu laden. Nur so kann die Dekarbonisierung auf Langstrecken sowie im Dauer- oder Schichtbetrieb gelingen. Die Designwerk Technologies AG kündigte daher vor rund einem Jahr die Entwicklung einer neuen, besonders leistungsfähigen Ladestation im Rahmen eines Demonstrationsprojekts an. Ein auf dieser Basis entwickeltes Produkt wurde Ende November am Firmensitz präsentiert.

Eine Ladestation der Superlative

Der "Mega Charger" ist eine batteriegepufferte Ladestation mit zwei CCS-Ladepunkten und einer Leistung von je 420 Kilowatt DC. Die rund 8,6 Meter lange, 2,55 Meter breite und 3 Meter hohe Ladestation im Containerformat ist mit leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet. Mit einer Batteriekapazität von bis zu zwei Megawattstunden sorgt die Anlage dafür, dass das Stromnetz beim Ladevorgang nicht durch Ladespitzen belastet wird. Die Energiespeicher sichern zudem den Ausgleich des schwankenden Energieangebots aus erneuerbaren Quellen. Die individuelle Ladeleistung und Batteriekapazität werden auf die Bedürfnisse der Kundschaft angepasst.

Demonstrationsprojekt lieferte Grundlage

Die dem Ladecontainer zugrunde liegende Technologie stammt aus einem laufenden Demonstrationsprojekt. Es hat den Bau und die Erprobung einer Ladestation mit einer Ladeleistung von 1,05 Megawatt pro Ladepunkt zum Ziel. Mit diesem Vorhaben an der Schnittstelle zwischen Forschung und Markt wird der Reifegrad der Megawatt-Ladetechnologie erhöht, um sie zur Marktreife zu bringen. Die wissenschaftliche Begleitung dieser technischen Innovation wird vom Bundesamt für Energie (BFE) sowie von renommierten Industrie- und Hochschulpartnern unterstützt. Um die Akzeptanz und den Nutzen bei künftigen Anwendern zu maximieren, richtet sich die Projektgruppe nach dem internationalen Ladestandard Megawatt Charging System (MCS).

Container für zukunftssichere Ladeinfrastruktur

Aktuell sind noch keine Fahrzeuge mit dem MCS-Standard auf Schweizer Strassen unterwegs. In Europa sollen im Rahmen von Horizont Europa „Klima, Energie und Mobilität“ Ladeparks entlang der TEN-T Transportkorridore durch die EU gefördert werden und in der EU ist ein erstes Projekt am Start. Aber wie der Markthochlauf bei Elektro-Pkw und der damit verbundene Ausbau der Ladeinfrastruktur gezeigt haben, gewinnen Themen rund um die Infrastruktur und Ladestandards rasch an Dynamik. Das gibt auch Andreas Burgener, Direktor von auto-schweiz, der Vereinigung offizieller Automobil-Importeure in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, zu bedenken. "Designwerk hat mit den batteriegepufferten Mega-Ladestationen eindrücklich aufgezeigt, wohin die Reise unserer Branche in Bezug auf die Elektromobilität hinführt. Es erscheint mir sinnvoll, Ladeparks skalierbar auszulegen und Standards wie den MCS mitzuberücksichtigen,"so Burgener. Wie ein Megawatt-Ladepark für schwere Nutzfahrzeuge dereinst aussehen kann, soll die Demonstrationsanlage bei der Galliker Transport AG bald unter Beweis stellen.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /