© oekostrom AG / Herbert Formayer
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oekostrom AG-Podcast mit Meteorologe Herbert Formayer

Hitzesommer - Wie sich die Klimakrise auf das Wetter auswirkt

Herbert Formayer ist Professor für [Meteorologie und Klimatologie an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien und ] )beschäftigt sich seit 30 Jahren mit den Auswirkungen der Klimakrise. Bei " Freitag in der Arena", dem Talk-Format der oekostrom AG, spricht er mit oekostrom AG-Vorstand Ulrich Streibl und Moderator Tom Rottenberg über die Folgen der Erderhitzung im Mittelmeerraum und erklärt den Unterschied zwischen Wetter und Klima.

Wie steht es um das Klima in Österreich? "Wir erreichen aktuell die Grenze von dem, was Ökosysteme aushalten können. Ein Beispiel sind die Fichtenwälder in den Tieflagen: Durch das hohe Temperaturniveau und den Schädlingsbefall sind die Fichtenbestände nicht zu erhalten. Angesichts des Rückgangs der Gletscher und des Auftauens von Permafrostböden gibt es jetzt schon massive Veränderungen im Hochgebirge", klärt Meteorologe Herbert Formayer auf.

Auch sozioökonomische Systeme kommen durch die Klimakrise in Bedrängnis, ein großes Problem sei laut Formayer die Hitzebelastung in den Städten: "In den Hitzesommern 2015 und 2018 gab es mehr Hitzetote als Verkehrstote. Hitze ist ein soziales Problem, denn die Hauptbelastung trifft vor allem Menschen in schlecht gedämmten Wohnungen. Bei Temperaturen über 35 Grad hält man es in diesen Wohnungen nicht mehr aus." Der Mittelmeerraum könnte sich zum Dürre-Hotspot entwickeln: "Wir müssen davon ausgehen, dass weite Teile des Mittelmeerraums eine Wüstenbildung erleben werden, wie wir sie von Nordafrika kennen."

Wie kann die Klimakrise aufgehalten werden? Formayer sieht die Lösung in einer tiefgreifenden Transformation der Gesellschaft und der Energiesysteme sowie einer massiven Dekarbonisierung, also einer kohlenstoffarmen Welt, und das innerhalb kürzester Zeit. Um diese Ziele zu erreichen, müsse der gesellschaftliche Druck auf die Politik erhöht werden, so Formayer in seinem Tipp am Freitag: "Für viele Maßnahmen braucht es gesetzliche Vorgaben. Damit die Politik reagiert, sind Mehrheiten erforderlich. Der Druck muss ganz klar aus der Bevölkerung kommen."

Die nächste Folge erscheint am Freitag, 15. September 2023 mit Viktoria Auer, Klima-Campaignerin bei Global 2000.

"Freitag in der Arena"



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Weitere Infos: oekostrom AG

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /