© Jeyaratnam Caniceus
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Wie nachhaltig können Autos wirklich sein?

Autos sind aus unserem modernen Leben kaum wegzudenken. Sie bieten uns Mobilität, Flexibilität und Bequemlichkeit.

Doch in Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Umweltbelastungen stellt sich die Frage: Wie nachhaltig können Autos wirklich sein?

Materialien und Ressourcen

Ein Aspekt der Nachhaltigkeit im Automobilbereich betrifft die Materialien und Ressourcen, die für die Herstellung von Fahrzeugen verwendet werden. Viele Autos bestehen aus Metallen, Kunststoffen und anderen Materialien, deren Gewinnung und Verarbeitung mit einem erheblichen ökologischen Fußabdruck verbunden ist. Der Abbau von Rohstoffen, der Energieverbrauch bei der Produktion und die Entsorgung am Ende der Lebensdauer des Fahrzeugs sind alles Faktoren, die die Umweltbelastung erhöhen.

Nachhaltige Materialien für Autos gewinnen daher zunehmend an Bedeutung:

Biokunststoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke, Zellulose oder Rizinusöl hergestellt. Diese Materialien sind biologisch abbaubar oder recycelbar und können in verschiedenen Fahrzeugkomponenten verwendet werden.

Die Verwendung von recycelten Kunststoffen reduziert die Abhängigkeit von neu produzierten Materialien. Altmaterialien wie PET-Flaschen oder Kunststoffabfälle können zu Granulaten verarbeitet und zur Herstellung von Autoteilen verwendet werden.
Naturfaserverstärkte Verbundwerkstoffe bestehen aus einer Kombination von Kunststoffen und natürlichen Fasern wie Hanf, Flachs oder Holz. Sie bieten eine gute Festigkeit bei gleichzeitig reduziertem Gewicht.

Aluminium ist ein leichtes Metall, das in der Automobilindustrie aufgrund seiner Energieeffizienz und Recycelbarkeit immer beliebter wird.

Biokomposite bestehen aus einer Mischung von biobasierten Kunststoffen und natürlichen Fasern wie Flachs, Hanf oder Holz. Sie können in verschiedenen Fahrzeugteilen eingesetzt werden und bieten eine gute Kombination aus Festigkeit, Gewichtseinsparungen und Umweltverträglichkeit.

Der Einsatz von recyceltem Metall wie Stahl oder Aluminium reduziert den Bedarf an neu gewonnenem Erz und verringert somit den Umwelteinfluss der Fahrzeugherstellung.

Treibstoff

Traditionelle Verbrennungsmotoren verursachen Luftverschmutzung und tragen zur Emission von Treibhausgasen bei, die den Klimawandel vorantreiben. Elektroautos gelten hier als vielversprechende Alternative, da sie nicht nur lokal emissionsfrei fahren können, sondern, sofern der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, in ihrer Gesamtlebensdauer weit umweltfreundlicher als Verbrenner sind. Allerdings müssen auch die Herstellung und Entsorgung der Batterien bei Elektroautos in die Nachhaltigkeitsbewertung einbezogen werden.

Brennstoffzellenfahrzeuge nutzen Wasserstoff als Treibstoff und erzeugen dabei elektrische Energie, ohne schädliche Emissionen zu erzeugen. Wasserstoff kann zwar aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden, aber die Kosten sind hier hoch und derzeit stammen zu rund 98% des Wasserstoffs aus fossilen Quellen.

Biokraftstoffe werden aus pflanzlichen oder tierischen Quellen hergestellt und können in herkömmlichen Verbrennungsmotoren verwendet werden. Beispiele für Biokraftstoffe sind Biodiesel, der aus pflanzlichen Ölen gewonnen wird, und Bioethanol, das aus stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzen hergestellt wird.

Erdgasfahrzeuge verwenden komprimiertes oder verflüssigtes Erdgas als Treibstoff. Erdgas verbrennt sauberer als Benzin oder Diesel und erzeugt weniger Schadstoffemissionen. Aber Erdgas ist fossil. Eine Alternative ist die Verwendung von Biogas als Treibstoff.

Synthetische Kraftstoffe, auch E-Fuels genannt, werden aus Wasserstoff und Kohlendioxid (CO2) hergestellt. Diese Kraftstoffe können in herkömmlichen Verbrennungsmotoren verwendet werden und tragen zur Dekarbonisierung des Verkehrs bei. Aber nachdem zuerst erst Wasserstoff aus erneuerbaren Energien hergestellt werden muss, um als umweltfreundliche Alternative zu gelten, ist das Endprodukt als extrem teuer zu erwarten und wie erwähnt gibt es derzeit kaum fossilfrei hergestellten Wasserstoff.

Instandhaltung und Reparatur

Ein oft übersehener Aspekt der Nachhaltigkeit betrifft die Instandhaltung und Reparatur von Autos. Ein konkretes Beispiel hierfür ist etwa die Reparatur oder der Austausch der Autoscheibe. Wenn ein Fahrzeug einen Riss oder einen Schaden an der Windschutzscheibe hat, stellt sich die Frage, ob es ökologisch sinnvoller ist, die Scheibe zu reparieren oder sie komplett auszutauschen. Bei schnellem Handeln ist die Reparatur oft möglich und die bessere Wahl.

Die Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen spielen generell eine wichtige Rolle für die Nachhaltigkeit von Autos und es spielen viele Faktoren wie Idee ein:

Regelmäßige Wartung
Nutzung von umweltfreundlichen Ersatzteilen
Effiziente Schadensbehebung
Professionelle Recycling- und Entsorgungsverfahren
Schulung und Sensibilisierung für Fahrzeugbesitzer und Mechaniker
Verlängerung der Fahrzeuglebensdauer

Die Lebensdauer von privat genutzten Fahrzeugen liegt im Schnitt bei bis zu 13 Jahren. Allerdings liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer von Fahrzeugen derzeit bei nur 9,5 Jahren – Tendenz fallend.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /