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Report nimmt Klimaschutz im Finanzsektor mit Dienstreisen, Fuhrpark & Co ins Visier

Umweltorganisation zeigt: hohes Klimaschutz-Potenzial bei Unternehmensflotten; Finanzwirtschaft auf gutem Weg, Politik muss mit Steuerreform nachziehen

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat für ihren neuen Report "Klimaschutz mit Dienstreisen, Fuhrpark & Co” die Dienstreisen und Arbeitswege des österreichischen Finanzsektors unter die Lupe genommen. Mit dem Ergebnis ist Greenpeace insgesamt zufrieden. Vor allem in den Bereichen Elektromobilität, Vermeidung von Dienstreisen sowie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sind die österreichischen Finanzunternehmen gut aufgestellt und können als Vorbild für die heimische Unternehmenslandschaft dienen. Damit Unternehmen im Bereich der eigenen Mobilität klimafreundlicher werden können, fordert Greenpeace von der zukünftigen Bundesregierung eine umfassende Steuerreform.

Greenpeace hat bei den jeweils zehn größten Banken und Versicherungen überprüft, welche Ziele und Maßnahmen gesetzt wurden oder geplant sind, um die CO2-Emissionen aus Dienstreisen und Arbeitswegen der MitarbeiterInnen zu reduzieren. Im Mittelpunkt standen dabei die zumeist großen Autoflotten inklusive Dienstwagen der Unternehmen. "Erfreulicherweise besitzen bereits mehr als die Hälfte der Finanzfirmen E-Autos, die zudem fast immer mit 100 Prozent Grünstrom betankt werden”, freut sich Greenpeace-Projektleiter Herwig Schuster, "vorbildlich sind Banken und Versicherungen auch bei der Reduktion von Dienstreisen.” Fast alle Institute setzen mittlerweile stark auf Videokonferenzen. Beispielhaft ist auch die Planung der in den letzten paar Jahren errichteten neuen Konzernzentralen, wie etwa von Bank Austria und Erste Bank. Diese sind ideal an öffentliche Verkehrsmittel angebunden, bieten E-Tankstellen in den Garagen und sind für hohe Anteile an Homeoffice konzipiert.

"Negativ aufgefallen ist vor allem der hohe Diesel-Anteil, die sehr hohe Anzahl an Dienstautos zur privaten Nutzung sowie nur teilweise vorhandene Reduktionen von Flügen”, sagt Schuster. Zur Lösung dieser Problemfelder braucht es jedoch auch die Politik. Konkret fordert Greenpeace von der kommenden Bundesregierung im Zuge einer umfassenden Steuerreform den Rahmen für klimafreundliche Unternehmensflotten zu setzen. Dazu braucht es unter anderem die steuerliche Gleichstellung von Diesel und Benzin, die Einführung einer Kerosinsteuer, die Abschaffung der Abgabe auf Bahnstrom und ein Ende der steuerlichen Benachteiligung von MitarbeiterInnen, die auf Dienstautos verzichten.

Der neue Greenpeace-Report hat das Ziel, dass Unternehmen quer durch alle Branchen in Österreich ihre Dienstreisen und Arbeitswege klimafreundlicher gestalten. Die im Report dargestellten positiven Maßnahmen sollen anderen Branchen mit vielen Fahrzeugen und Dienstreisen als Vorbild dienen. "Besonders angesprochen fühlen sollen sich jene Firmen, die sehr viele Autos haben und viele Kurzstrecken fahren. Dazu zählen etwa Sicherheitsdienste und Reinigungsfirmen. Dort sehen wir noch kaum Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt”, so Schuster abschließend.

Den vollständigen Report finden Sie hier



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /