Greenpeace fordert von FPÖ-Kappel Offenlegung ihrer Lobby-Kontakte
Kappel Mitglied in Lobbyverband "European Energy Forum" / Verdacht: Anträge im EU-Parlament von Industrie abgeschrieben
Greenpeace begrüßt die Aufforderung von FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl an seine Parteikollegin Barbara Kappel, sich von ihren im Industrieausschuss des Europäischen Parlaments eingebrachten Anträgen zur Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zu distanzieren. Die Europaabgeordnete hatte von der Europäischen Kommission eine Ausweitung von TTIP gefordert. Darüber hinaus hatte sie eine "Angleichung von Standards zur Treibstoffqualität" vorgeschlagen und die diesbezüglich höheren europäischen Vorschriften als "Überregulierung" kritisiert.
"Die konkreten Vorschläge der FPÖ-Abgeordneten für ein TTIP-Energiekapitel sind deckungsgleich mit den Forderungen der energieintensiven Industrie und widersprechen offensichtlich der FPÖ-Parteilinie. Es besteht daher der dringende Verdacht, dass die von ihr eingebrachten Anträge direkt von Lobbyisten der europäischen Schwerindustrie abgeschrieben wurden. Kappel muss sämtliche Lobbyingkontakte offenlegen", fordert Greenpeace-Sprecher Florian Schweitzer.
Kappel ist laut Informationen von Greenpeace Mitglied des "European Energy Forums." Dem Lobbyverband gehören Unternehmen wie der Temelin-Betreiber CEZ und der US-Konzern Chevron an. Das European Energy Forum war in der Vergangenheit unter anderem in die Kritik geraten, weil es mit EU-Abgeordneten aufwändige "Bildungsreisen" auf Kosten der Atom- und Schiefergaslobby durchführte.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /