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Biomassefern- und -nahwärme

Vortrag im Rahmen des "Workshops zur EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien"

Rohstoff vor Ort nutzen: Pro Sekunde wächst ein Festmeter Holz nach

Der Holzvorrat in Österreich ist immens. Zu den 1.095 Mio. Vorratsfestmeter (Vfm) im Wald stehenden Holzvorrat kommt ein jährlicher Holzzuwachs von rund 31 Mio. Vfm. Von diesem jährlichen Holzzuwachs werden nur 19 Mio. Vfm jährlich genutzt. Das heißt, es wächst mehr zu, als verbraucht wird. Holz stellt somit eine riesige Ressource auch für die energetische Nutzung dar. Nach Schadereignissen durch Stürme wie "Kyrill" oder "Emma" oder "Paula" sind Biomasseheizwerke ideale Ventile, um den Holzmarkt zu entlasten. Schwer verwertbare Holzsortimente können in der Energieproduktion untergebracht und sinnvoll verwertet werden.

Landwirte als Energieversorger: In jeder zweiten oberösterreichischen Gemeinde ein Biomasseprojekt

Immer mehr Gemeinden und Industriebetriebe setzen auf umweltfreundliche Wärme aus Holz. Steigende Energiepreise ziehen eine verstärkte Nachfrage nach Holzheizungen nach sich. Gemeinden setzen daher auf ihre Energieversorger vor Ort: Landwirte, die Holz aus der Region zu Wärme veredeln. In Oberösterreich werden bereits 230 Biomassenah- und -fernwärmeanlagen durch heimische Landwirte betrieben. Allein 2007 wurden 31 Heizwerke errichtet oder erweitert, derzeit sind 80 Anlagen in der Planungs- und Umsetzungsphase.

Notwendige Rahmenbedingungen: Förderprogramme nachhaltig fortsetzen

Um die Österreichs ambitionierte Ziele im Wärmesektor zu erreichen, sind klare politische Rahmenbedingungen notwendig. Langfristige Förderprogramme sind wichtig, damit Investitionssicherheiten in neue Biomasseprojekte auch in Zukunft gewahrt bleiben. Förderkriterien sind wichtige Parameter zur Beurteilung von Projekten; bei der Gesamtbeurteilung sollte eine energie- und betriebswirtschaftliche, vor allem aber nachhaltige Betrachtungsweise in Hinblick auf künftige Erweiterungen und Neuanschlüsse einbezogen werden.

Der rasche Umstieg bei der Beheizung von öffentlichen Gebäuden auf erneuerbare Energieträger ist dringen notwendig. Bei bestehenden Biomassewärmenetzen müssen Förderungen für potenzielle Neukunden entsprechend attraktiv gestaltet werden.

Resümee: Ökologie und Ökonomie im Wärmebereich bei Holzheizungen

Holz ist ein wertvoller regionaler Energierohstoff, der Österreich vor Abhängigkeiten von Energielieferungen aus dem Ausland schützen kann und die Alternative zu steigenden Öl- und Gaspreisen bietet. Die Technik für eine effiziente energetische Nutzung von Holz ist vorhanden. Biomassefernwärmeanlagen schaffen im Betrieb zusätzlich neue Arbeitsplätze in den ländlichen Gebieten und bieten Land- und Forstwirten eine Verbesserung ihrer betrieblichen Einkommenssituation.

Bei der Wärmeproduktion aus Holz ist regionale Wertschöpfung mit Umweltschutz ideal kombiniert.



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GastautorIn: Ludwig Schurm Obmann Biomasseverband Oberösterreich für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /