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Der Stromausfall und seine Auswirkungen in Österreich

Hochspannungsleitungsausfälle in Deutschland können auch österreichische Kraftwerke lahm legen

Wie wir heute berichteten, hat eine Störung im Norden Deutschlands in Europa großflächige Stromausfälle verursacht. Auch Österreich blieb nicht verschont. Ein großflächiger Blackout konnte durch sofort getroffene Notmaßnahmen der VERBUND-Austrian Power Grid AG (APG) verhindert werden, dabei hat aber sicher auch geholfen, dass wenige Verbraucher zu dieser Zeit am Netz waren.

Und so ist es passiert

Offenbar war das Netz der EON im Norden Deutschlands Ausgangspunkt der Störung. Die APG berichtet, dass ein Erzeugungsausfall von ca. 3200 MW dazu führte, dass im Netz der APG um 22.10. Uhr folgende Leitungen ausgefallen sind:

380 kV Ernsthofen - Dürnrohr, 220 kV Ybbsfeld - Bisamberg, 220 kV Hessenberg-Ternitz und in Ternitz der Kuppeltransformator zum Netz der Steweag-Steg. Damit war das Netz der APG in einen westlichen und einen östlichen Teil getrennt, die in Folge mit unterschiedlichen Frequenzen arbeiten.

Diese Frequenzänderungen bewirkten nach ersten Recherchen Ausfälle von kalorischen Kraftwerken bei Wienstrom mit rund 700 MW, bei der EVN Ausfall von 450 MW Windkraft und Verbraucherausfälle in der Höhe von 80 MW. Bei der BEWAG gingen 230 MW Windkraft vom Netz und bei der STEWEAG-STEG wurden Kraftwerksausfälle von 30 MW und Verbraucherausfälle in der Höhe von 80 MW gemeldet. Weiters waren Kraftwerke an der Donau und am Inn betroffen. Die Turbinen der großen Speicherkraftwerke Kaprun, Malta und Zillertal wurden automatisch zur Netzstützung angefahren. Zahlreiche sonst automatisch arbeitende Umspannwerke wurden besetzt, um die Störung rascher beheben zu können. Auf den Leitungsverbindungen ins Ausland gab es Lastverschiebungen von rd. 2000 MW, alleine auf der Leitung Westtirol-Pradella rd. 650 MW.

Um ca. 22.50 konnten die Leitungen der APG wieder zugeschaltet und um ca 23.00 der geregelte Netzbetrieb wieder aufgenommen werden.

Aus Sicht der APG ist Europa nur knapp an einem großflächigen Blackout vorbeigegangen, bei einem Eintritt der Störung an einem normalen Wochentag wären die Folgen nicht absehbar gewesen.



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