© Martin Litschauer
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Energieautarke Hausversorgungen als Antwort auf Stromausfälle

Eurosolar Austria: Mit dezentraler Erneuerbarer Energie Schnee und Sturm trotzen

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© Eurosolar Austria
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Der Sturm Paula hatte uns schon gezeigt, wie anfällig unsere Stromversorgung ist. Die Stromausfälle durch Schnee und Sturm in Kärnten letzte Woche und die Erdgaskrise zu Beginn dieses Jahres machen deutlich, dass unsere Energieversorgung noch sicherer gemacht werden muss. Dazu gehört natürlich, dass wir nicht auf neue Erdgas- oder Ölkraftwerke setzen, weil dort die Versorgung nicht aus sichergestellt ist und zusätzlich die Umwelt belastet wird. Die neuen Kraftwerke müssen Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie nutzen und das Stromnetz muss in kleinere Regelzonen verkleinert werden. So genannte ‘micro grids’ mit Mehrfachanspeisung können helfen, den Ausfall einzelner Leitungen besser zu verkraften, außerdem sollte bei den Anbindungen auf die wesentlich sicheren Erdkabeln statt den Freileitungen gesetzt werden.

Dezentrale Energieerzeugung erhöht Versorgungssicherheit und ist Teil der Energiewende

Dass man bei einem Netzausfall nicht im Dunkeln sitzen muss, zeigt Johann Robak aus Reinolz (nördl. Waldviertel), der eine netzgekoppelte Inselfähige Photovoltaikanlage vom PAN Ökoteam besitzt. Diese Solarstromanlage produziert Strom aus Sonnenlicht und gibt diesen an die Verbraucher im Haus ab, gleichzeitig wird damit ein Batteriesatz aufgeladen. Sobald die Batterien vollständig aufgeladen sind, wird der überschüssige Strom ins öffentliche Stromnetz abgegeben (verkauft). In den Nachtstunden kann der Strom für das Haus von Herrn Robak wahlweise von den Batterien oder vom öffentlichen Stromnetz entnommen werden. Zusätzlich kann die Hausanlage auch mit einem kleinen Windrad unterstütz werden, das ebenfalls vom Wechselrichter unterstützt wird. Auch der Einsatz von kleinen Blockheizkraftwerken ist bei solchen Anlagen möglich, diese Produzieren neben der Raumwärme auch Strom.

Automatische Umschaltung auf Inselbetrieb bei Netzausfall

Wenn es zu einem Ausfall des öffentlichen Netzes kommt, schaltet die Anlage automatisch in den Inselbetrieb und versorgt das Haus aus den Batterien und aus der Photovoltaikanlage und vom kleinen Windrad, das Herr Robak parallel zur Solarstromanlage betreibt. Das Umschalten ist im Haus eigentlich nicht bemerkbar, außer dass es an der Anlage angezeigt wird. Auf diese Weise ist Robak im Fall eines Stromausfalles im öffentlichen Netz meist auf Nachbarn und Zeitungen angewiesen, um davon zu erfahren, er selber bemerkt diese nicht mehr und braucht sich vor abgerissenen Stromleitungen und Kraftwerksschäden nicht mehr fürchten.

Energieautarke Stromversorgung als Baustein der Wohnbauförderung

Mit derartigen Anlagen können zum Beispiel Passivhäuser zu Plusenergiehäusern (produzieren mehr Energie als sie verbrauchen) werden und sind ein wichtiger Bestandteil der notwendigen Energiewende zu Erneuerbaren Energie. Auch Feuerwehrhäuser, Rot-Kreuz-Stellen, Polizeidienststellen, Bundesheerkasernen und Katastrophenzentren sollten mit derartigen autarken Systemen ausgestattet werden, so Ing. Martin Litschauer von Eurosolar Austria. Für den Wohnbau fordern wir, dass derartige autarke Systeme auf Basis Erneuerbarer Energie aus den Mitteln der Wohnbauförderung unterstützt werden. Eine nicht rückzahlbare Förderung von 5.000 Euro bei der Installation eines solchen Systems ist der richtige Schritt, um Österreich versorgungssicherer zu machen und gleichzeitig Schäden durch Stromausfälle (Kühlgut,…) zu verringern. Hinzu kommt, dass ein größerer Anteil an Photovoltaikanlagen das Stromangebot zu den Hauptabnehmerzeiten erhöht, was den Preis für Spitzenstrom nach unten treibt und damit auch positive Auswirkungen für die Stromkunden hat. Die Technik ist ausgereift, Wechselrichter, Module und anderes Zubehör ist von österreichischen Firmen zu bekommen, dass schafft auch weitere Arbeitsplätze, so Litschauer abschließend. Auch aus Zivilschutzgründen sollten rasch 2 m² pro Einwohner installiert werden.



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