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Kopetz: Ukraine als Warnung

Biomasse-Verband sieht neue Chance für erneuerbare Energien - Kopetz präsentiert Vier-Punkte-Programm

"Das Jahr 2006 bietet Österreich die große Chance, den Einsatz erneuerbarer Energien rasch und zielstrebig auszuweiten", betont der Vorsitzende des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Dr. Heinz Kopetz, "um damit unabhängiger von Energieimporten zu werden."

Gerade der Disput um die Gasversorgung der Ukraine unterstreicht die Wichtigkeit, den Ausbau der inländischen erneuerbaren Energieträger zu beschleunigen. Dazu bieten sich vier Handlungsfelder besonders an:

Ökostromgesetz mit Förderung von Gaskraftwerken!

Der vorliegende Kompromiss zum Ökostromgesetz, der im Wirtschaftsausschuss erarbeitet wurde, sieht die Verwendung zusätzlicher Millonenbeträge für den Ausbau der Stromerzeugung aus Gas vor. Angesichts der jüngsten Turbulenzen um die Gaslieferungen aus Russland appelliert Kopetz an die Vertreter von ÖVP und SPÖ, diesen Kompromissvorschlag zu überdenken und das vorhandene Geld besser für den Ausbau der Wasserkraft, der Windenergie und kleiner Biomasseanlagen einzusetzen.

Damit wäre längerfristig der Sicherung der österreichischen Stromversorgung ein wesentlich besserer Dienst erwiesen, als mit einer staatlichen Investitionsförderung von Gaskraftwerken, durch die die Abhängigkeit von Gasimporten weiter steigt. Ganz abgesehen von den zusätzlichen CO2-Emissionen, die die Einhaltung des Kyoto-Vertrags unmöglich machen.

Umbau der privaten Wärmeversorgung

Ebenso wichtig ist der beschleunigte Umbau der privaten Wärmeversorgung durch ein österreichweit einheitliches Förderprogramm für Investitionen zum Umbau der privaten Wärmeversorgung von Öl und Gas auf Solarthermie, Biomasse oder Fernwärme. Mit einem solchen Förderprogramm könnten Investitionen in Milliardenhöhe ausgelöst werden und damit ein wichtiger Beitrag zur Verringerung der Arbeitslosigkeit geleistet werden.

Dazu wäre es lediglich notwendig, dass sich Bund und Länder auf ein gemeinsames Förderprogramm einigen, dessen Finanzierung ohnehin durch erhöhte Einnahmen aus der Mehrwertsteuer gesichert wäre.

Biomethan als Treibstoff

Im letzten Jahr hat Österreich beispielgebende Gesetze für die rasche Einführung von Biodiesel und Ethanol als erneuerbare Treibstoffe geschaffen. In diesem Jahr sollte dieses Konzept noch ergänzt werden durch eine Initiative für Biomethan als Treibstoff. Die Erfahrungen gerade in den skandinavischen Ländern zeigen, dass Biogas umgewandelt zu Biomethan eine wertvolle Ergänzung zum Biotreibstoffkonzept darstellt.

50 % erneuerbare Energieträger bis 2025

In letzter Zeit nehmen kurzfristige Turbulenzen in der Versorgung mit fossilen Energieträgern zu. So brachte das Jahr 2005 exorbitante Steigerungen bei den Ölpreisen. Zu Beginn des Jahres 2006 erleben wir erstmals Störungen in der Erdgasversorgung.

Diese Entwicklungen sind ein Signal für die zunehmende Unsicherheit in der Versorgung mit fossilen Energieträgern. Auf diese Entwicklung braucht Österreich eine längerfristige Antwort. Sie liegt in der Ausarbeitung eines strategischen Konzeptes zur Verringerung der Abhängigkeit von Öl und Gas. Dies erfordert hohe Investitionen, die nur getätigt werden, wenn es längerfristig klare Rahmenbedingungen gibt. Daher sollte es in Österreich ein energiewirtschaftliches Rahmengesetz geben mit dem Ziel, bis zum Jahre 2025 50 % des Energiebedarfes aus erneuerbaren Quellen zu decken. Auf diese Weise könnte Österreich die Chancen, die sich derzeit auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien entwickeln, optimal nutzen und gleichzeitig die sichere Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit Energie gewährleisten.

Rückfragehinweis: Österreichischer Biomasse-Verband



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