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Unmut über "einseitige Berichterstattung im ORF"

Eine Zusammenfassung der an uns geschickten offenen Briefe von Ökostrom-Insidern an den ORF.

Vorgeschichte

In den letzten Wochen gab es nach diversen Berichterstattungen (zb. ECO-Magazin) immer wieder einen Aufschrei von Szene-Insidern, die sich beim ORF unermüdlich eine objektiv(ere) Berichterstattung im Bezug auf die 380 kv Leitung wünschen.
Aktueller Anlaß ist folgende Information auf der ORF-Homepage.

Nach Meinung dieser Experten machen Energieautarke Gemeinden Hochspannungsleitungen überflüssig.
Diese Meinung teilt auch oekonews.
Nicht zuletzt, da seit Sommer der Grund für den Neubau der umstrittenen Hochspannungsleitung durch die Steiermark und Salzburg entlarvt wurde.

400 Millionen Euro für die Atomstrom-Autobahn

Das Hornbachner Consulting hat diesen Sommer eine Studie präsentiert, die deutlich macht: Da wo am wenigsten Strom benötigt wird, in der Nacht, sind die bestehenden Leitungen am überlastetsten. Gründe dafür gäbe es viele - die verbreitetste Einschätzung der 380 kv Gegner ist: "Billigen" Atomstrom in der Nacht in die Speicherkraftwerkte wie zb. Malta liefern, um diesen Strom dann wieder als sauberen Wasserkraft-Strom zu verkaufen.

offene Briefe an den ORF von engagierten Ökostrom-Insidern

* Hr. DI. Richard Hubmann (Organsator des 380 kv Widerstands):
Sehr gegehrte Damen und Herren !

Das Internetportal orf.at hat heute ganztägig mit der Meldung "Blackout in Österreich möglich" und im Beitrag http://www.orf.at/031031-67041/index.html die Studie eines Starkstromtechnikers an der TU Wien präsentiert. Die Meldung war keinesfalls aktuell. Diese Studie wurde seit Feber dieses Jahres gleich mehrmals der Öffentlichkeit vorgestellt. In diesem Beitrag wurde ausschließlich die Fachmeinung dieses einen Professors wiedergegeben, also war der Beitrag einseitig. Zur Notwendigkeit weiterer 380 kV Leitungen in Österreich gibt es auch Expertisen, die zum gegenteiligen Schluss kommen etwa die von Hornbachner Consulting (2003) oder von der EVA (1997). Beide sind in Kurzfassung von der Seite www.380kv-ade.at downloadbar.
Weitere Beiträge zum Thema "Erneuerbare Energie statt langer Leitungen " fiinden Sie auf www.oekonews.at und auf www.eurosolar.at

Die Widerstände gegen den weiteren Ausbau des Höchstspnnungsnetzes in Österreich resultieren nicht aus Jux und Tollerei der Anrainer. Wir sind der begründeteten Auffassung, dass ein dezentraler Ausbau der erneuerbaren Energie mehr zur nachhaltigen Sicherung der Stromversorgung beiträgt als die Verstärkung des Atomstrom- Transits.

Ich erhoffe für die Zukunft auch im Themenbereich E - Wirtschaft eine ausgewogene auf guten Recherchen beruhende Berichterstattung auf orf.at.

mit freundlichen Grüßen

Richard Hubmann

www.380kv-ade.at

* Wolfgang Löser (Koordinator des EUROSOLAR-Arbeitskreis: Energie aus der Landwirtschaft):

Sehr geehrte Damen und Herren!

Hochspannungsleitungen bieten keine Versorgungssicherheit, sind Atomstromautobahnen, berauben die Regionen um Wertschöpfung und Arbeitsplätze und dienen den Geschäftemachern.

Die Leitungen sind derzeit überlastet, da riesige Strommengen vom Norden in den Süden exportiert werden und nicht zur alleinigen Versorgung der südlichen Regionen Österreichs dienen. Bemerkenswert auch die Tatsache, dass gerade auch in der Nacht die Netze überlastet sind, wo bekanntlich am wenigsten Strom verbraucht wird.

Windenergie sollte in der Region und Ballungsräumen verbraucht werden, wo sie erzeugt wird, und nicht missbräuchlich als die Verursacher der Netzüberlastungen benutzt werden.

Warum brauchen wir eine Netzanbindung an Tschechien und Ungarn(Atomkraftwerke) wenn die Windenergie im Norden den Stromüberschuss verursacht?

380-KV-Leitungen haben auch enorme Übertragungsverluste, die wir uns wegen der immer größeren Stromverknappung nicht leisten können.
Ein einziger umgefallener Baum auf eine Hochspannungsleitung in der Schweiz genügte um in ganz Italien die Lichter ausgehen zu lassen.
Mit erneuerbaren Energien, die vor Ort Strom erzeugen, wo er auch verbraucht wird, wird damit ein wesentlicher Beitrag zur Versorgungssicherheit, Wertschöpfung und Schaffung von Arbeitsplätzen getan


Dabei stellt ein mix aus Wind, Photovoltaik, Biomasse, Biogas, Blockheizkraftwerken, Geothermie und Solarthermie die Grundlage zur regionalen Versorgung.

Leider wird in den Medien über das enorme Potential der erneuerbaren Energien so gut als nichts berichtet und die Darstellungen über die nicht notwendigen 380-KV-Leitungen sehr, sehreinseitig aufgezeigtund als Notwendigkeit den nicht Informierten unter Angstmacherei und Verunsicherung geradezu aufgezwungen.



Mit sonnigen Grüßen
Wolfgang Löser


* Hr. Ing. Herbert Eberhart (Eurosolar-Vorstandsmitglied):
Sehr geehrte Damen und Herren!

Auf der ORF-home page gibt es wieder Propaganda-Meldungen für neue Hochspannungsleitungen!
http://www.orf.at/031031-67041/index.html
Erneuerbare Energien und Energieautarke Gemeinden machen neue Hochspannungsleitungen überflüssig!
"Erneuerbare Energien" kommen in den ORF-Meldungen erst gar nicht vor!
Warum verschweigen die 380KV-Befürworter im ORF die enormen Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien?



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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /