Kärntner Greenpeace-Aktivist auf besetzter sizilianischer Ölplattform
Umweltschützer protestieren gegen Gerichtsurteil, das Bohrungen auf See erleichtern soll
Palermo/Wien Seit gestern besetzen UmweltaktivistInnen von Greenpeace, darunter ein Aktivist aus Kärnten, eine sizilianische Ölplattform im Besitz von ENI Mediterranea Idrocarburi. Mit der Aktion protestiert die Umweltorganisation gegen ein italienisches Gerichtsurteil, mit dem Bohrungen auf See zukünftig erleichtert werden sollen. ‘Es besteht die Gefahr, dass Italien mit diesem Urteil einen fossilen Schwenk in seiner Energiestrategie vollzieht’, so der Kärntner Umweltschützer.
Greenpeace-AktivistInnen haben gestern ein 120 Quadratmeter großes Banner mit der Aufschrift ‘STOP FOSSIL, GO RENEWABLE’ auf der Ölplattform angebracht. Damit wird der italienische Premierminister Matteo Renzi aufgefordert, die Energiestrategie Italiens auf den Pfad der Erneuerbaren Energieträger zu bringen und aus der Ölförderung auf See auszusteigen.
Die nationalen Reserven von auf See gewonnenen Öls sind sehr knapp und zudem von schlechter Qualität. Würde durch das Urteil die Gewinnung von Öl ansteigen, so hätte das massive Auswirkungen auf die Umwelt. Italien würde damit den Pfad einer ‘Entkarbonisierung’ verlassen und Tourismus und nachhaltige Fischerei der fossilen Energie-Gewinnung opfern.
‘Wir werden unseren Protest, der von Lokalverwaltungen und der Bevölkerung unterstützt wird, fortsetzen. Italien muss jetzt ernstzunehmende Pläne für den Ausstieg aus der fossilen Energieproduktion vorlegen’, so der österreichische Greenpeace-Aktivist abschließend.
Am 23. und 24. Oktober treffen sich die europäischen Staats- und Regierungschefs, um über die europäischen Klima- und Energiestrategie bis 2030 zu entscheiden. Greenpeace fordert 55 Prozent CO2-Reduktion, einen Anteil von 45 Prozent Erneuerbarer Energien und 40 Prozent Energieeffizienz bis 2030.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /