© Dieter Schütz- pixelio.de
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Greenpeace: OMV bedroht Klima und Delfine im Schwarzen Meer

Umweltschutzorganisation fordert Stopp des geplanten Gasprojekts Neptun Deep - Rechtliche Schritte eingeleitet

Das geplante Mega-Gasprojekt Neptun Deep der OMV und des rumänischen Staatskonzerns Romgaz gefährdet bedrohte Delfine im Schwarzen Meer und torpediert Klimaschutzbemühungen. Das ist das Fazit einer neuen Greenpeace-Analyse der über 1.000 Seiten umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), die die OMV und Romgaz der rumänischen Umweltbehörde zur Genehmigung vorgelegt haben. Das Projekt durchschneidet zwei Naturschutzgebiete, leitet umweltschädliche Chemikalien ins Meer und treibt die klimaschädlichen Emissionen für weitere 20 Jahre massiv in die Höhe. Greenpeace fordert deshalb von der OMV den Stopp des Neptun Deep Projekts und hat bereits erste rechtliche Schritte eingeleitet.

"Die OMV plant mit Neptun Deep eines der größten Klimakillerprojekte in der EU. Die Berechnungen in der Umweltverträglichkeitsprüfung sind oft nicht nachvollziehbar und verschleiern die wahren Folgen für Klima und Tierwelt im Schwarzen Meer. Gefährdete Delfine benötigen unseren Schutz - nicht noch eine weitere Bedrohung in ihrem Lebensraum! Die rumänischen Behörden müssen den Plänen der OMV und Romgaz eine Absage erteilen. Das werden wir auch auf dem Rechtsweg einfordern!", so Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace in Österreich.

Während die EU-Kommission erst jüngst neue Pläne vorgelegt hat, die europäischen Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent reduzieren zu wollen, will die OMV mit Neptun Deep noch weit darüber hinaus klimaschädliches Gas fördern. Laut UVP wird Neptun Deep bis zu seinem voraussichtlichen Betriebsende 2047 276 Millionen Tonnen Treibhausgase verursachen, das ist so viel wie Österreich in dreieinhalb Jahren verursacht. Potentielle Gaslecks und der Baulärm stellen eine zusätzliche Gefahr für bedrohte Delfinarten dar. Darüber hinaus soll während der 20-jährigen Laufzeit von Neptun Deep das mit Chemikalien verseuchte Produktionswasser zurück ins Meer geleitet werden.

Greenpeace Rumänien hat kürzlich Klage gegen den Flächenwidmungsplan eingereicht, der die Gasbohrungen im Neptun Deep Feld grundsätzlich erlaubt. Die zuständige Behörde hat laut Greenpeace die Genehmigung erteilt, ohne eine adäquate Untersuchung der Umweltrisiken und ohne die grenzübergreifenden Folgen zu berücksichtigen. Zudem prüft Greenpeace Rumänien Schritte im Falle einer Genehmigung der Umweltverträglichkeitsprüfung durch die Umweltbehörden. "Ob aus Russland oder der EU, Gas ist klimaschädlich, ganz egal woher es kommt. Mit neuen Gasprojekten heizen wir die Klimakrise bewusst an. Es ist höchste Zeit, dass wir erneuerbare Energien vorantreiben und dreckige Energien wie Kohle, Öl und Gas endlich in die Vergangenheit schicken", so Dengler abschließend.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /