© Lea Scharl / Greenpeace / Greenpeace fordert gemeinsam mit Millionenerbin Marlene Engelhorn und Schauspieler Cornelius Obonya ein Privatjet-Verbot.
© Lea Scharl / Greenpeace / Greenpeace fordert gemeinsam mit Millionenerbin Marlene Engelhorn und Schauspieler Cornelius Obonya ein Privatjet-Verbot.

77 Millionen Euro Steuerschaden durch Privatjets

Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert zusammen mit Millionenerbin Marlene Engelhorn und Schauspieler Cornelius Obonya ein Privatjet-Verbot

Eine neue Greenpeace-Berechnung zeigt auf, dass dem österreichischen Staat jährlich insgesamt rund 77 Millionen Euro Steuereinnahmen durch Privatjet-Geschäftsreisen entgehen. Zudem sind Privatjets das klimaschädlichste Verkehrsmittel, sie verursachen rund 50 Mal mehr klimaschädliche Emissionen als eine Zugfahrt. Aus diesem Grund fordert die Umweltschutzorganisation Greenpeace zusammen mit Millionenerbin und Sprecherin der Initiative "taxmenowâ" Marlene Engelhorn und Schauspieler Cornelius Obonya ein Verbot der klimaschädlichen und ungerechten Privatjets.

"Unternehmen, die bei ihren Geschäftsreisen auf extrem klimaschädliche Privatjets setzen, bekommen dafür noch Steuerzuckerln als Belohnung. Inmitten der eskalierenden Klimakrise ist das ein Skandal", kritisiert Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. "Finanzminister Magnus Brunner muss endlich ein faires Steuersystem schaffen, das der Bevorzugung von klimaschädlichem Reisen ein Ende setzt, dazu gehört die Einführung einer Kerosinsteuer. Zudem appellieren wir an die Verkehrsministerin Leonore Gewessler, an einem EU-weiten Privatjet-Verbot dranzubleiben, aber auch ein nationales Verbot von Privatjets in Österreich durchzusetzen. Immerhin fliegen österreichische Privatjets alleine zwischen Wien und Salzburg rund 200 Mal im Jahr", so Duregger.

In der Berechnung konnte Greenpeace vor allem zwei Steuervorteile bei Privatjets identifizieren. Zum einen führt die fehlende Kerosinsteuer alleine im Privatjet-Sektor zu jährlichen Steuereinbußen von bis zu 14 Millionen Euro. Der andere große Steuervorteil für Konzerne ergibt sich aus der Absetzbarkeit von Fahrtkosten im Zuge von Geschäftsreisen von der Körperschaftssteuer. Die Höhe der Kosten von Geschäftsreisen, die steuerlich abgesetzt werden können, ist derzeit nicht gedeckelt. Mietet ein Unternehmen nun Privatjets für seine Geschäftsreisen, reduzieren die immensen Fahrtkosten die Bemessungsgrundlage für die Körperschaftsteuer. Durch diese Praxis entgingen dem österreichischen Staat 2022 weitere 63 Millionen Euro Steuergeld. Ein Privatjet-Verbot würde letzterer Praxis einen Riegel vorschieben.

Die Initiative "taxmenowâ" setzt sich für Steuergerechtigkeit ein und fordert ebenso ein Privatjet-Verbot. "Wir haben noch kein Privatjet-Verbot, weil Vermögende ihren Einfluss und ihr Geld in die Unantastbarkeit ihrer Luxusemissionen stecken. Die Zerstörung der Lebensgrundlagen aller Menschen ist aber kein Luxus - es ist ein Skandal! Ein Verbot von Privatjets ist mehr als eine wirksame Maßnahme, es ist simpler demokratischer Hausverstand. Oder wollen wir als Gesellschaft wirklich die Rechnung für das egoistische Privatvergnügen der Überreichen bezahlen?", so Marlene Engelhorn, Millionenerbin und Sprecherin von "taxmenowâ".

"Als Schauspieler bin ich im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs und lege meine Reisen seit ein paar Jahren ausschließlich mit dem Zug zurück. Dass Strecken wie von Wien nach Salzburg, beispielsweise zu den Salzburger Festspielen, mit dem Privatjet geflogen werden, ist doch absurd. Ich appelliere an meine Kolleginnen und Kollegen in der Filmbranche, ihren Beitrag für einen lebenswerten Planeten zu leisten und ebenfalls auf die Schiene statt das Flugzeug zu setzen. Ein Gesetz, das den klimaschädlichen Privatjets ein klares Ende bereitet, würde ich begrüßen", so Schauspieler Cornelius Obonya.

Factsheet zur Steuer-Berechnung



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /