Greenpeace begrüßt Vorstoß der Grünen gegen Bodenzerstörung
Umweltschutzorganisation kritisiert ÖVP-Blockade und fordert nationale Bodenstrategie mit klarem und verbindlichem Reduktionsziel
Greenpeace begrüßt die klare Ansage der Grünen Umweltsprecherin Astrid Rössler in der Kronen Zeitung der Bodenzerstörung einen Riegel vorzuschieben. Im Regierungsprogramm wurde das Ziel für einen maximalen Bodenverbrauch von 2,5 Hektar täglich bis 2030 in Österreich festgelegt, doch blockiert hier bislang die Koalitionspartei ÖVP. Bei der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) kommenden Dienstag soll nun über eine nationale Bodenstrategie abgestimmt werden. Den vorliegenden Entwurf kritisiert Greenpeace als Totalversagen, da damit die Betonpolitik der ÖVP fortgeführt wird. Die Umweltschutzorganisation fordert den zuständigen ÖVP-Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig auf, die Blockadehaltung aufzugeben und das im Regierungsprogramm versprochene Reduktionsziel von 2,5 Hektar pro Tag bis 2030 in der Bodenstrategie verbindlich festzuschreiben.
"Die Betonlawine rollt mit voller Wucht über Österreich hinweg. Die ÖVP hat in den letzten Jahrzehnten nichts unternommen, um die Bodenzerstörung zu stoppen, sondern diese befeuert. Die Regierungspartei muss endlich ihre Blockadehaltung aufgeben und die Bodenstrategie mit einem fest verankerten Reduktionsziel von mindestens 2,5 Hektar pro Tag bis spätestens 2030 auf den Weg bringen", fordert Olivia Herzog, Biodiversitätsexpertin bei Greenpeace. Um den Bodenverbrauch einzudämmen, fordert Greenpeace die Regierung sowie die Landeshauptleute zudem auf, schnell effektive Maßnahmen zu beschließen. Dazu gehören etwa eine wirksame, flächendeckende Leerstandsabgabe. Diese soll dabei helfen, ungenutzte Gebäude rasch wiederzuverwenden. Zusätzlich muss die Anpassung steuerlicher Instrumente (wie etwa Kommunal- und Grundsteuer) jetzt im Finanzausgleich umgesetzt werden, um finanzielle Anreize zur Bodenverschwendung zu stoppen. Die Zeit zum Handeln drängt: Laut den letzten Daten wurden 2022 in Österreich täglich 13 Hektar Boden inklusive Forststraßen verbaut. Um die Klimakrise abzufedern sowie die Ernährungssicherheit und Naturräume zu erhalten, ist es jedoch dringend notwendig, echten Bodenschutz zu forcieren.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /