Jauschnegg: Augenmaß gefordert
Geplante Förderkürzungen stellen Ökoenergie-Branche auf die Probe
Die Ökoenergie-Branche wird durch die drohenden Förderkürzungen im Rahmen des Sparpakets auf eine harte Probe gestellt. "Der schönste Ansatz wäre selbstverständlich, die Förderungen in allen Bereichen auf gleicher Höhe wie im vergangenen Jahr bestehen zu lassen und einfach mehr Anlagen zu fördern. In Zeiten des Sparpakets wird das jedoch schwierig zu bewerkstelligen sein", kommentiert Horst Jauschnegg, Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes, die jüngsten Diskussion rund um die dro-henden Förderkürzungen bei der Photovoltaik. Jauschnegg appelliert an die politischen Entscheidungsträger hier mit gesundem Augenmaß vorzugehen, um den gerade erst in Gang gekommenen Ausbau der Erneuerbaren nicht wieder zu gefährden. "Für die Ener-giewende sind alle 'Erneuerbaren' erforderlich - egal ob Biomasse, Wind, Solarthermie oder Photovoltaik", ist Jauschnegg überzeugt.
Mit dem Ökostromgesetz ist Österreich im Strombereich auf dem richtigen Weg. Werden die darin gesetzten Ziele auch umgesetzt - darüber werden letztendlich die Einspeisetarife entscheiden, die in den nächsten Monaten verhandelt werden - kann im Jahr 2020 einen "erneuerbaren" Stromanteil von etwa 85 % erreicht werden.
Anders sieht es jedoch im Raumwärmebereich aus. "Mehr als die Hälfte der in Österreich verbrauchten Energie wird für die Erzeugung von Wärme benötigt, der Anteil an erneuerbaren Energien liegt hier bei etwa einem Drittel. Noch immer werden mehrere hunderttausend Haushalte mit Heizöl beheizt", analysiert Jauschnegg. "Jeder Förder-Euro, der in diesen Bereich fließt, ist gut investiert und dringend notwendig. Die größte Hürde sind die hohen Investitionskosten bei biogenen Heizsystemen, die durch Förderungen abgefedert werden können. Ist der Umstieg bewerkstelligt, kommen die Vorteile einer Biomasse-Heizung voll zur Geltung: Im Vergleich zu einer Ölheizung halbieren sich die Heizkosten." Der unter strengen Auflagen produzierte Brennstoff schont die Umwelt, sichert heimische Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Inland. Ein Problem mit der Rohstoffversorgung sieht Jauschnegg nicht: "Bis 2020 können wir mehr als drei Viertel aller Ölheizungen durch Biomasse-Heizungen ersetzen."
Quelle: Österreichischer Biomasse-Verband
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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /