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WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Dicke Luft setzt heimischen Unternehmen zu

von Esther Mitterstieler - Die Chance liegt darin, Ökologie und Ökonomie zu verzahnen

Wien (OTS) - Die Luft wird immer dicker. Seit der ersten Klimakonferenz in Rio de Janeiro 1992 haben sich die klimatischen Grundbedingungen nicht zum Besseren verändert - im Gegenteil. Schon damals war klar: Der Klimawandel ist ein dringliches Problem. Es soll
wenig Probleme geben, die nicht zu lösen sind. Aber dieses wird seit 1992 aufgeschoben. Die USA und China fühlen sich nicht zuständig, das macht die anderen Länder, die ohnehin nur unverbindliche Zielvorgaben haben, mürbe. Auch Österreich wird seine selbst auferlegten Ziele
nicht erreichen können. Das Ziel des Kyoto-Protokolls von 1997, den Ausstoß umweltschädlicher Treibhausgase bis 2012 gegenüber dem Wert von 1990 um fünf Prozent zurückzufahren, haben sich immerhin 192 Länder vorgenommen. Bisher haben sich diese Länder aber nicht darauf einigen können, was nach 2012 passiert. Die EU könnte mit ihrem Ziel, bis 2020 den Ausstoß der CO2-Gase um 20 Prozent zu senken, den Weg vorgeben.
Was aber mürbe macht, ist die Entschlossenheit der USA und Chinas, sich klimatechnisch einzubinden. Kein Wunder, dass auch die anderen Staaten nur halbherzig daran arbeiten, die Treibhausgase zu reduzieren, sodass sich die Erde nicht mehr als zwei Grad erwärmt.

Kein Wunder leider auch, dass die Unternehmen die Hoffnung auf politische Lösungen des Klimaproblems verlieren. Eine KPMG-Studie zeigt, dass heuer doppelt so viele der 144 in Österreich befragten Unternehmen mit negativen Folgen des Klimawandels für ihren Betrieb
rechnen als ein Jahr zuvor. Nur 15 Prozent glauben an die Erreichung der internationalen Klimaschutzziele. Trotzdem sehen 67 Prozent im Klimaschutz die Chance neuer Geschäftsfelder: Ökologie und Ökonomie sollten sich verzahnen. Das geht aber nicht, wenn man nur die Politik auffordert, klare Rahmenbedingungen zu setzen; auch die Unternehmen
müssen neue Wege suchen. So erkennen noch viel zu wenige von ihnen, dass CO2-Reduktion nicht nur im Kerngeschäft erfolgen muss, sondern auch bei Rohstoffbeschaffung und im Vertrieb. Was für die Wirtschaft gilt, sollte auch dir und mir ein Ziel sein: Wer sein Verhalten
überdenkt, findet bestimmt neue Wege, Energie effizienter zu nutzen.

Ohne den Faktor Mensch zu berücksichtigen, kann die Klimakonferenz in Durban nichts verbessern.

Rückfragehinweis:

Wirtschaftsblatt Verlag AG

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OTS0392 2011-11-24/18:15

241815 Nov 11
PWB0001 0367



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /