Passivhausstandard macht Schule

Passivhausschule Schwanenstadt –erstmalige Sanierung einer Schule aus den 70ern auf Passivhausniveau- ein "Haus der Zukunft" Demoprojekt

Die Sanierung der Schule Schwanenstadt auf Passivhausstandard ist umgesetzt, ein maßgebliches Pilotprojekt für den Bau und die ‘Sanierung der Zukunft’ wurde damit verwirklicht. Eingespart werden 400.000 kWh Heizenergie und damit 90% der bisherigen Betriebskosten. Darüber hinaus wird eine Reduktion der CO2- Emissionen von rund 95 % erreicht - und all das bei Mehrkosten im Vergleich zu einer konventionellen Sanierung von lediglich 13%.

‘Mit der Sanierung der Schule auf Passivhausstandard wird europaweltweit ein neuer Maßstab in der thermisch optimierten Altbausanierung gesetzt. Dieses Schulgebäude aus den 70-iger Jahren wurde auf thermisch und energetisch neuesten Stand gebracht und gleichzeitig die Tageslichtnutzung optimiert. Neben der damit verbundenen Einsparung von jährlich 400.000 kWh und einem Restenergiebedarf in der Größenordnung eines konventionellen Einfamilienhauses wird den Schüler/innen und Lehrer/innen zukünftig durch die Komfortlüftung permanent beste Luftqualität in der ganzen Schule zur Verfügung stehen, damit die Hygiene und Konzentrationsfähigkeit erheblich gesteigert", so Umwelt- und Energie-Landesrat Rudi Anschober anlässlich der Besichtigung der erfolgreichen Sanierung der Hauptschule II und Polytechnischen Schule Schwanenstadt mit Arch. Heinz Plöderl, dem Planer der Sanierung, und Schwanenstadts Bgm. Karl Staudinger.

Mit dieser Sanierung wird vorgezeigt, dass auch im Sanierungsbereich - und hier liegen die größten ungenützten Einsparpotentiale brach - Passivhausstandard möglich und notwendig ist, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen

Sanierung Polytechnische Schule und Hauptschule II Richtungsweisende Sanierung auf Passivhausstandard Schüler gestalten die Schule der Zukunft aktiv mit

Das Schulgebäude aus den 70er Jahren wurde von der ARGE "Erste Passivhaus Schulsanierung" - Mitglieder der IG Passivhaus – auf thermisch und energetisch neuesten Stand gebracht und gleichzeitig die Tageslichtnutzung optimiert.

Das Pionierprojekt wird auch den modernen pädagogischen Anforderungen an den zukünftigen Schulbetrieb und höchsten architektonischen Ansprüchen gerecht. Den Mehrkosten von 13 % für Passivhausstandard, Verbesserung der Tageslichtnutzung und Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen stehen Einsparungen der Betriebskosten um 90 % gegenüber. Mit einer Reduktion der CO2- Emissionen sogar um 95 % stellt dieses Pilotprojekt neue Weichen zur Erreichung der Klimaschutzziele dar.

"Passivhausstandard macht Schule"

Das Projekt wird ausgezeichnet durch:

• Hohe Nutzungsqualität: gute Frischluftqualität in den Klassen, verbesserte Tageslichtsituation, erheblich verbesserter thermischer Komfort. Durchführung der Sanierung ohne wesentliche Beeinträchtigung des Schulbetriebes durch Vorfertigung und kurze Montagezeiten auf der Baustelle.

• Extrem geringer Energiebedarf: Heizwärme- und Primärenergiebedarf gemäß Passivhausgrenzwerten um 85 % geringer als Bestand und ca. 75 % geringer als bei einer konventionellen Sanierung. Restenergiebedarf der gesamten Schule entspricht einem durchschnittlichen Einfamilienhaus!

• Reduktion der CO2-Emissionen um mindestens 95 %: Umstellung des Restenergiebedarf auf erneuerbare Energieträger. Geringer Energie- (graue Energie) und Ressourcenverbrauch bei der Gebäudeherstellung und –sanierung durch die Verwendung von Holzleichtbauelementen, nachwachsenden Rohstoffen und durch bauökologische Optimierung.

• Steigerung der Gebäudequalität: hoher Gebäudewert durch eine nachhaltige, langfristig bestehende Sanierung, geringe Lebensdauerkosten. Vermeidung der "üblichen bauphysikalischen Schäden" wie bei konventionellen Sanierungen (Wärmebrücken, Schimmel, etc.)

• Vorbildwirkung, Imageeffekt: erste Passivhaussanierung eines öffentlichen Gebäudes, zukunftsweisendes Konzept in den Bereichen Energieeffizienz und moderner Schulbau, Einsatz innovativer Technologien z.B. Vakuumdämmung, Multiplikatoreffekt in der Öffentlichkeit.

• Schüler gestalten aktiv die Zukunft ihrer Schule mit: Die Hauptschule II und die Polytechnische Schule in Schwanenstadt sind seit 2. Juni 2004 Mitglied im Klimabündnis. Unter dem Motto "Praxis lernen - Wissen von Morgen erweitern" arbeiteten die Schüler der PTS unter Anleitung der ausführenden Unternehmen an der Renovierung mit. Die Schüler der HS II werden Soziökologische Befragungen rund um das Thema nachhaltige Sanierung, Passivhaus und Klimaschutz ausarbeiten und vor, während und nach der Sanierung begleitend durchführen. Die Ergebnisse werden veröffentlicht.

Schulsanierung Schwanenstadt

Beteiligte Firmen:

Planung: PAUAT Architekten, Wels
Projektkoordination: LANG consulting, Wien
Haustechnikplanung: teamgmi, Dornbirn/Wien
Bauphysik: Planungsteam E-Plus, Egg
Holzbau: Obermayr Holzkonstruktionen GesmbH, Schwanenstadt
Haustechnik: Schloßgangl GesmbH & Co KG, Steyr

Ergebnisse

• Energiekennzahl Reduktion von 165 kWh/m²a auf max. 15 kWh/m²a
• Einsparung von 450.000 kWh / a (beim Bestand) – entspricht Faktor 10
• Mehrkosten zur Erreichung des Passivhausstandards ca. 8%
• Mehrkosten für Passivhausstandard, Tages- und Kunstlichtmanagement und ökologisch nachhaltigen Maßnahmen in Summe knapp 13%


Das Projekt wird im Rahmen der Programmlinie ‘Haus der Zukunft’ – einer Kooperation des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie mit der Forschungsförderungsgesellschaft – unterstützt.

Was ist die Programmlinie „Haus der Zukunft“?

Die Programmlinie ‘Haus der Zukunft’ des Impulsprogramms ‘Nachhaltig Wirtschaften’ ist ein mehrjähriges Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie, das 1999 gestartet wurde
Aufbauend auf der solaren Niedrigenergiebauweise und dem Passivhaus-Konzept sowie ersten Ansätzen im Bereich zur Nutzung ökologischer Baustoffe und nachwachsender Rohstoffe im Bauwesen werden neue zukunftsweisende Konzepte entwickelt und umgesetzt.

Das ‘Haus der Zukunft’ zeichnet sich aus durch eine deutlich erhöhte Energieeffizienz, einen verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger, der Nutzung nachwachsender und ökologischer Rohstoffe, sowie einer umfassenden Berücksichtigung von Komfortaspekten bei vergleichbaren Kosten zu konventionellen Bauweisen. Mit dem Programm werden mit der Planung und Realisierung von innovativen Wohn- und Bürogebäuden außerdem richtungsweisende Schritte für das ökoeffiziente Bauen und eine nachhaltigen Wirtschaftsweise in Österreich gesetzt.
Die Programmlinie ’Haus der Zukunft’ umfasst Projekte im Wohn- und Nutzbau. Zahlreiche Demonstrationsprojekte im Bereich des Neubaus sowie 8 Projekte im Bereich der Sanierung befinden sich derzeit in Planung und Umsetzung bzw. sind bereits gebaut.

Weitere Informationen unter www.hausderzukunft.at und www.pau.at



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /