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Zwischenlager Temelin: Öffentliche Anhörung in Budweis

Auf keinen Fall eine Frage der Generationen!

25.000 Einzeleinwendungen und Einwendungen von 300 Gemeinden – im Rahmen einer Masseneinwendung des Landes OÖ gesammelt - dokumentieren überwältigend die Bedenken der österreichischen Bevölkerung gegen das Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente Temelin.

Die öffentliche Anhörung am 24. August in Budweis (Kulturhaus Metropol, ab 15 Uhr) wird zeigen, ob das Zwischenlager trotzdem ohne ‘Wenn-und-Aber’ gebaut wird.
Es wird jedenfalls keine Frage aller betroffenen Generationen sein.

‘Dass diese Brennstäbe irgendwann einmal – voraussichtlich nicht vor 2065 – das Zwischenlager Temelin wieder verlassen werden – werden viele der jetzt handelnden Personen nicht mehr erleben. Zu diesem Zeitpunkt werde ich z. Bsp. schon theoretische 97 Jahre alt sein und damit meine statistische Lebenserwartung als Österreicher um mehr als zwei Jahrzehnte überschritten haben.’, so Roland Egger, Obmann von atomstopp_atomkraftfrei leben!

‘Voraussichtlich keine der jetzt entscheidenden Personen werden erleben, was mit den radioaktiven Abfällen 2065 passieren wird: Dana Drabova, die Vorsitzende des tschechischen Staatsamtes für Kernsicherheit (SUJB) wird über 100 Jahre alt sein, wie auch die jetzige Führungsriege des tschechischen Atomstromkonzerns CEZ allesamt auf die 100 zugehen wird. Bessere Chancen, beim Abtransport der abgebrannten Brennelemente aus dem Zwischenlager dabei zu sein, werden die heute unter 10- Jährigen Kinder haben. Für Säuglinge und noch gar nicht Geborene steigen die Chancen dann noch einmal.’, so Egger weiter.

Und gerade die werden es auch sein, die sich dann damit auseinandersetzen müssen, wo ein Endlager für die radioaktiven Abfälle errichtet werden soll. Nicht dass die Säuglinge sagen könnten, sie hätten nichts von der jetzigen Nutzung des Atomstroms gehabt: Schließlich werden ihre Windeln gerade mit diesem Strom gewaschen. Nur gerecht, wenn sie sich dann auch um den Abfall kümmern!
Eben!

In Tschechien ist die Suche nach einem Endlager aufgrund von massiven Protesten der Bevölkerung vorerst für 5 Jahre eingestellt worden. Was sind schon 5 Jahre! Das Endlager wird vor 2065 nicht gebraucht. Solange – oder auch darüber hinaus? – wird es das Zwischenlager in Temelin geben.

‘Die öffentliche Anhörung am 24. August wird mit Spannung und großer Skepsis erwartet. Vor allem die vorliegenden Stellungnahmen der Gutachterin auf die Einwendungen aus Österreich, Deutschland und Bayern lassen wenig
Interpretationsspielraum offen.’, so Egger abschließend.



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