Temelin schmälerte erwartete Erlöse von Energiekonzern CEZ 2004

Erster Block war 109 Tage abgestellt, zweiter Block 81 Tage

Prag - Der erste Block des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin war 2004 insgesamt 109 Tage außer Betrieb, davon 16 Tage ungeplant, und der zweite Block 81 Tage, davon 21 Tage unvorhergesehen. Dies hat die erwarteten Erlöse des Tschechischen Energiekonzerns (CEZ) um 4,55 Mrd. Kronen (149 Mio. Euro) geschmälert, wovon 0,88 Mrd. Kronen (28,8 Mio. Euro) auf die ungeplante Abschaltungen (Störfälle) zurückzuführen sind.

Die CEZ-Erlöse in den ersten drei Quartalen 2004 machten 73 Mrd. Kronen aus, berichtete die tschechische Tageszeitung "Lidove noviny" (Mittwoch-Ausgabe) unter Berufung auf das Unternehmen.

Nach den Worten des CEZ-Sprechers Ladislav Kriz muss jedoch nicht unbedingt jede Abschaltung in Temelin verlustbringend sein. Bei den Ausfällen - geplanten sowie ungeplanten - werde die Produktion aus Temelin meistens durch Stromlieferungen aus anderen Kraftwerken des CEZ-Konzerns ersetzt. Allerdings sei die Stromproduktion in Temelin billiger als in den klassischen Kraftwerken, so der Sprecher.

Trotz der Abschaltungen in Temelin erwartet CEZ für das Jahr 2004 einen Rekordgewinn. Wie CEZ-Direktor Martin Roman in einem Rundfunkinterview präzisierte, habe CEZ in den ersten drei Quartalen einen Nettogewinn (nach Versteuerung) in Höhe von zehn Mrd. Kronen (327,8 Mio. Euro) erzielt und auch das 4. Quartal sei Gewinn bringend gewesen. Einen Teil werde man für die Auszahlung der Dividenden verwenden, fügte er hinzu.

Gut entwickelt sich die Position von CEZ auch auf der Prager Börse. Noch vor zwei Jahren konnte man dort eine Aktie des Konzerns für etwa 90 Kronen (2,95 Euro) kaufen, während nun der Wert bei fast 350 Kronen (11,47 Euro) liegt. CEZ ist zu 66 Prozent in staatlichem Besitz.




Erschienen am 05.01.2005
Quelle: APA



Verwandte Artikel:


Diese Meldung wurde von der OÖ Stop Temelin Vereinigung zur Verfügung gestellt.

Artikel Online geschaltet von: / litschauer /