© Ai oekonews / Der Kuckuck ist zu groß für gerechte Ressourcenverteilung
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Was hat sich die Atomindustrie vom Kuckuck abgeschaut?

Der Finanzhunger der Atomindustrie oder die Atomindustrie und der Kuckuck

Erst legt sie sich mit erschwindeltem Nachhaltigkeitsetikett ins Öko-Nest zu den Erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne, um dann als geschlüpfter Jungvogel mit übergroßem Hunger und lautem Geschrei den Löwenanteil am Futter zu ergattern. Dass der komische Vogel dabei die anderen Nestbewohner übervorteilt, ist dem Vielfraß nur recht.

Dieses Spielchen können wir an der Tagesordnung des am 21. und 22. März 2024 in Brüssel stattfindenden „Nukleargipfels“ ablesen. Er soll die Bühne für diese ungerechte Futter-, Pardon.., Ressourcenverteilung werden. Es sollen dort weitere Mittel für die Finanzierung von Atomkraftwerken lukriert werden, nicht nur über nationale Budgets, sondern auch via EU-Banken und EU-Fonds. Dazu leistet die sogenannte Nuclear Alliance aus 14 vor allem osteuropäischen EU-Staaten, angeführt von Frankreich und der IAEA einen großen Beitrag.

Sehr publikumswirksam behauptete die IAEA auf der COP28, der Klimakonferenz in Dubai, die „herausragende Rolle der Atomkraft für die CO2-freie Stromproduktion“: Sie habe im 21. Jahrhundert bereits ein Viertel des weltweiten sauberen Stroms geliefert (Anmerkung: Atomstrom ist nicht sauber, wenn man sauber argumentiert!!!). Das stimmt und klingt im ersten Moment nach viel, bedeutet aber, dass bereits dreimal mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird als aus Atomenergie, wie Johanna Nekowitsch, die Obfrau der Wiener Plattform Atomkraftfrei, betont. Weltweit beträgt der Anteil des Atomstroms an der gesamten Stromproduktion weniger als 10 %. Doch die Kosten dafür sind um ein Vielfaches höher als der für Strom aus den Erneuerbaren. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Finanzhunger der Atomindustrie so groß ist und dass sie sich mit dem Nachhaltigkeitsetikett an Finanztöpfe drängt, die eigentlich den Erneuerbaren Energieformen vorbehalten sein sollten. Sie hat noch weitere Etikettenschwindel vor: Mit dem Status eines IPCEI, eines ,,Important Project of Common European Interest", könnte sie noch leichter an staatliche Futtertöpfe gelangen. Der gefräßige Kuckuck schlägt zu, um im vorigen Bild zu bleiben.

Die Wiener Plattform Atomkraftfrei fordert daher:

• Schluss mit der Subventionierung der Atomindustrie!
• Schluss mit der Lüge von der Rolle der Atomindustrie als Klimaretterin.
• Keine weiteren Hypotheken auf die Zukunft unserer Kinder!


Paula Stegmüller


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /