© artursfoto - pixabay.com
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Klare Kennzeichnung und Sicherheits-Checks bei Neuer Gentechnik in Lebensmitteln nötig!

GLOBAL 2000 und Arbeiterkammer Wien appellieren vor Abstimmung im EU-Parlament am 24.01.24 an Abgeordnete

Brüssel/Wien, 22. Jänner 2024 - Der Umweltausschuss des EU-Parlaments stimmt am 24. Jänner 2024 über eine Deregulierung der Neuen Gentechnik (NGT) in der Landwirtschaft ab. Geht es nach der EU-Kommission, könnten künftig weit über 90 % aller NGT-Pflanzen weder auf Risiken geprüft, noch am Endprodukt als Gentechnik gekennzeichnet werden, so eine Studie des deutschen Bundesamt für Naturschutz, die im Haus der EU in Wien präsentiert wurde.

Im Umweltausschuss kommen die Vorschläge der Berichterstatterin Jessica Polfjärd (EVP) zur Abstimmung. Wenn diese Änderungen durchgehen, dann würden Risikobewertungen von NGT-Pflanzen eine seltene Ausnahme werden. “EU-Parlamentarier:innen sind drauf und dran die Rechte der Konsument:innen, der Bauern und Bäuer:innen und des Lebensmittelsektors - auf Basis von völlig leeren Nachhaltigkeitsversprechungen der Agrarindustrie zu opfern. Dieser Deregulierungsvorschlag gefährdet die Umwelt und die biologische Vielfalt, indem er ungeprüfte Neue Gentechnik-Produkte auf unsere Felder und Teller bringen will“, so Brigitte Reisenberger, Gentechniksprecherin GLOBAL 2000. “Ein Änderungsvorschlag, über den die Abgeordneten am Mittwoch abstimmen, will noch mehr NGT-Pflanzen völlig aus Risikobewertung ausnehmen, es soll keine Kennzeichnung mehr geben”, so Reisenberger weiter.

“Die EU-Parlamentarier:innen sind am Mittwoch gefordert, die drohende Deregulierung der Neuen Gentechnik abzuwählen! Österreich hat sich immer sehr klar für strikte Regulierung und Kennzeichnung im Essen ausgesprochen. Alle Abgeordneten müssen sich jetzt für Transparenz, lückenlose Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit für alle NGT-Produkte einsetzen - für Konsument:innen, Bäuer:innen und unsere Umwelt!”, fordert Reisenberger.

Sicherheitsüberprüfung und Risikoabschätzung sind bei Neuer Gentechnik wichtig, falls solche Lebensmittel im Supermarkt landen. Eine heute präsentierte, aktuelle AK-Studie zeigt, warum Sicherheits-Checks bei Lebens- und Futtermitteln, die mit Hilfe Neuer Gentechnik hergestellt wurden, dringend notwendig sind. „Konsument:innen wollen ‚gentechnikfrei‘ einkaufen, trotz Teuerung. Daher ist eine klare Kennzeichnung auch für Produkte, die mit Neuer Gentechnik hergestellt werden, enorm wichtig. Klare Kennzeichnung, Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lebensmittelkette von allen Lebens- und Futtermitteln für die Neue Gentechnik, werden im EU-Parlament kaum diskutiert. Die Wahlfreiheit der Konsument:innen ist gefährdet“, kritisiert Iris Strutzmann, Gentechnikexpertin der Arbeiterkammer Wien.

GLOBAL 2000 hat eine Mitmachaktion am Laufen, bei der Menschen sehr einfach den EU-Abgeordneten eine Nachricht schicken und sie auffordern können, sich für Sicherheitsprüfungen und Kennzeichnungspflicht bei Neuer Gentechnik einzusetzen. “EU-weit wurden schon über 100.000 E-Mails an die zuständigen Abgeordneten verschickt. Das zeigt klar: Die Menschen wollen Transparenz am Teller“, lädt Reisenberger im Vorfeld der Abstimmung im EU-Parlament am 24.Jänner 2024 zum Mitmachen ein.

Mitmachaktion
Veranstaltung im Haus der EU zum Nachschauen


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /