© Stux auf pixabay / Kleinwasserkraft
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Jahrestagung Kleinwasserkraft Österreich in Wien

Regierungsparteien für raschen Beschluss des EABG inklusive Wasserrecht

Diese Woche fand in Wien die Jahrestagung von Kleinwasserkraft Österreich statt, die von Vereinspräsident Christoph Wagner vor über 400 Teilnehmer*innen eröffnet wurde. "Energie gehört dort erzeugt, wo sie auch verbraucht wird", so Wagner. Dabei sei aber unter anderen auch die Politik gefordert. Wagner hofft, sie möge bis zum Ende der Amtsperiode viele der offenen Gesetzvorhaben umsetzen. Nur durch eine gute gesetzliche Basis sei es möglich, die Energie- und Klimaziele durch den Ausbau der Erneuerbaren zu erreichen.

Auch Bundesministerin Leonore Gewessler betonte im Zuge der Eröffnung die Wichtigkeit des weiteren Ausbaus: "Bereits seit Jahrzehnten ist die Wasserkraft ein wichtiger Baustein unserer sauberen Energieversorgung, die fast 60 % unserer Stromerzeugung darstellt. Auch in Zukunft wird die Wasserkraft eine wesentliche Rolle für die erneuerbare Stromerzeugung und deren Ausbau spielen. Deshalb ist vor allem wichtig, das Potential zur Steigerung der Stromproduktion bei bestehenden Kraftwerken zu nutzen. Beim Bau neuer Kraftwerke ist vor allem auf eine naturverträgliche Standortwahl und Ausgestaltung zu achten, um auch sensible und selten gewordene Lebensräume zu achten und zu bewahren." Die Antwort auf die Energiekrise sei die Energiewende. Die Voraussetzungen in Österreich seien dafür jedenfalls gegeben. Eine besonderen Stellenwert nimmt dabei die Wasserkraft schon heute ein, die auch in Zukunft eine wichtige und tragende Rolle spielen soll.

Bundesminister Norbert Totschnig ging ebenfalls auf die besondere Rolle der Wasserkraft in Österreich ein. Sie sei die wichtigste heimische Energiequelle. Insbesondere für die Kleinwasserkraft gelte, dass sie Energie aus der Region, für die Region ist. Auch Totschnig ging auf die Möglichkeiten des zukünftigen Ausbaus ein: Potenziale müssen genutzt werden, der Ausbaugrad sei mit 80% zwar sehr hoch, aber noch nicht ausgeschöpft. Zudem müsse die Innovation und Forschung vorangetrieben werden. Der Weg in eine klimaneutrale Energiezukunft gehe nur gemeinsam. Die Wasserkraft nehme eine starke und zukunftsfähige Rolle ein, so Totschnig.

In der anschließenden Diskussion der Energiesprecher*innen der Parlamentsparteien gemeinsam mit Kleinwasserkraft Österreich Geschäftsführer Paul Ablinger. Bekannten sich die Vertreter*innen der Regierungsparteien zur zügigen Beschlussfassung des EABG inklusive Wasserkraft. Einhellig wurde auch die Forderung von Kleinwasserkraft Österreich nach langfristig stabilen Rahmenbedingungen unterstützt. Ablinger forderte von den anwesenden Politiker*innen ihre Ankündigungen auch umzusetzen und insbesondere auch die Vorgaben der neuen europäischen Erneuerbaren Richtlinie rasch in Bundes- und Landesrecht umzusetzen.

Die Jahrestagung des Vereins Kleinwasserkraft Österreich sorgt dafür, dass die Bedeutung der Kleinwasserkraft auch in den einzelnen Bundesländern stärker hervorgehoben wird und findet daher jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt.


Derzeit speisen annähernd 4.000 Kleinwasserkraftwerke ca. 6,5 Terawattstunden CO2-freien Ökostrom in das öffentliche Versorgungsnetz ein. Sie decken damit mehr als 10 Prozent des österreichischen Strombedarfs und versorgen rund 1,7 Mio. Haushalte (mehr als 50 Prozent der Haushalte in Österreich) mit elektrischer Energie. Bis 2030 kann die Produktion unter entsprechenden Rahmenbedingungen um ca. 3 Terawattstunden gesteigert werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /