© OMV/ Exploration von Gas in Wittau
© OMV/ Exploration von Gas in Wittau

Erdgas: Einfach von gestern

Neue Gasförderung in Österreich: Absoluter Rückschritt statt ein Fortschritt- Eine OEKONEWS-Ansichtssache

In der Vorwoche hat die OMV den größten Gasfund der letzten 40 Jahre in Österreich gemeldet, gefunden in Wittau, einem kleinen Ort, der Teil der Gemeinde Groß-Enzersdorf ist. Etwa 48 Terawattstunden (TWh) Gas sollen es sein.

Die IG Windkraft hat plakativ aufgezeigt, dass dieser Fund gar nicht so groß ist. Wird dieses Erdgas in Gasthermen verheizt, so entspricht dies der Energiemenge, die bei Nutzung von Wärmepumpen von lediglich 30 Windrädern erzeugt wird!

Absurd an dem Fund ist auch, dass die Stadtgemeinde Groß Enzersdorf Nationalparkgemeinde ist. Der Nationalpark Donauauen ist nicht weit von Wittau, dem Fundort des Gases, entfernt.

Es ist einfach absurd, auch in Oberösterreich, wiederum in der Nähe eines Nationalparks, und zwar des Nationalparks Kalkalpen, wurde Erdgas gefunden: Hier hat der australischer Energiekonzern ADX einen Antrag auf Probebohrungen eingereicht.

Eines haben beide Projekte gemeinsam: Wenn wir konsequente Energiewende betreiben wollen, so sollten wir dieses Gas, egal ob in Ober- oder in Niederösterreich, in der Erde lassen, denn es ist einfach gestrig, auf alte Technologien zu setzen.Außerdem gab es, sowohl in Wittau als auch in Molln, bereits massive Kritik.

Die Regierung ist aufgefordert, ein Gesetz zu verankern, dass mit sofortiger Wirkung allen neuen Öl- und Gasaufsuchungsprojekten einen Stopp erteilt und bestehenden Öl- und Gasförderungslizenzen so rasch wie möglich auslaufen lässt, wie Fridays for Future und Greenpeace schon im Mai gefordert haben.

Will Österreich tatsächlich seine Energie- und Klimaziele erreichen, dann haben neue fossile Projekte bei uns nichts mehr verloren. Wenn wir stattdessen einfach so weiter tun wie bisher und noch dazu an fossilen Energieprojekten festhalten, entfernen wir uns jeden Tag weiter von den Klimazielen und gefährden damit die Zukunft der nächsten Generationen.

Umdenken ist angesagt, endlich mit Volldampf raus aus fossilen Energieträumen!


Heuer gibt es OEKONEWS 20 Jahre- und schon vor 20 Jahren war uns das klar.
Verrückt, wenn das noch immer nicht von der Politik umgesetzt wird.

Wie wäre es mit einer Kampagne zur Umsetzung von mindestens 100.000 Solardächern in allen Nationalparkgemeinden Österreichs, statt dem Festhalten an fossilen Energien, die in genau diesen Gemeinden gefördert werden sollen? Einer Speicheroffensive, mit Batteriespeichern in allen öffentlichen Gebäuden der Nationalparkregionen? Einer Contractingoffensive der OMV zum Umstieg auf Wärmepumpen sowie dem Errichten von Windrädern statt das Geld in fossile Projekte zu werfen? ...
Ö sterreicher M it V erantwortung - so lautete ein Werbeslogan der OMV
Es gibt hunderte Möglichkeiten, sinvoll in eine verantwortungsvolle Zukunft zu investieren!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /