© proPellets Austria
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Investition in die Energiezukunft: Donausäge Rumplmayr GmbH eröffnet modernstes Pelletierwerk Oberösterreichs

Das Werk liefert eine Kapazität von 80.000 Tonnen Pellets pro Jahr, das ist umgerechnet der Verbrauch von mehr als 16.000 Haushalten.

Wien/Enns Das D2022 errichtete Pelletierwerk der Donausäge Rumplmayr GmbH. bei Enns zeichnet sich aber nicht nur durch eine enorme Produktionskapazität aus. Die für die Pelletproduktion benötigte Energie wird zur Gänze aus der thermischen Verwertung von Rinde im eigenen Biomasse-Heizkraftwerk gewonnen. Es werden dadurch weder Stromnetze belastet, noch fossile Energieträger genutzt. So wie das neue Pelletierwerk in Enns werden heuer und 2024 in ganz Österreich noch zehn weitere Werke errichtet – für eine langfristige Versorgung mit heimischer erneuerbarer Energie.

Bäckerei und Sägewerk

Der Ursprung des Familienunternehmens liegt in Neukirchen im Salzkammergut, wo 1857 das erste Sägewerk direkt neben der Bäckerei der Familie Rumplmayr erbaut wurde. Nach Zukäufen weiterer Werke erfolgte dann im Jahr 1976 die Inbetriebnahme des Sägewerks im infrastrukturtechnisch günstig gelegenen Ennshafen. Rund 850.000 Festmeter Sägerundholz werden jährlich in dem Werk zu hochqualitativen Schnittholzprodukten für den Holzbau und nachhaltige Industrieverpackungen verarbeitet. Die dabei anfallenden rindenfreien Hackschnitzel dienen der Verarbeitung in der österreichischen Zellstoff- und Papierindustrie. Seit 2022 werden jetzt am Standort aus anfallenden Säge- und Hobelspänen auch Pellets hergestellt.

Nachhaltigkeit wird großgeschrieben

„Wir verfolgen einen ganzheitlich nachhaltigen Ansatz in unserem Unternehmen. Der eingesetzte Rohstoff wird also zur Gänze zu hochwertigen Produkten verarbeitet oder zur Energiegewinnung genutzt“, erklärt Friedrich Rumplmayr, Geschäftsführer der Donausäge Rumplmayr GmbH. „Dadurch sind wir zu 100 Prozent energieautark und produzieren sogar einen erheblichen Energieüberschuss. Den konnten wir durch unsere PV-Anlagen über die letzten Jahre sogar noch deutlich ausbauen.“

100 Prozent energieautark

Mit der thermischen Verwertung im eigenen Biomasse-Heizkraftwerk von Rinde und sonstigen Energieholzsortimenten, für die es sonst keine Verwendung gäbe, gewinnt die Donausäge Rumplmayr GmbH jährlich rund 46.000 MWh elektrischen Strom, über 30 Prozent mehr als der tatsächliche Stromverbrauch des Werks, und etwa 100.000 MWh Prozesswärme, welche ganzjährig für die Holztrocknung und Gebäudeerwärmung benötigt wird.

Die Trocknung der Sägespäne für die Pelletproduktion erfolgt ohne den Verbrauch von zusätzlichem Brennstoff. Rund 400.000 Schüttraummeter Sägespäne werden im Werk durch reine Abwärme aus der Turbinenkühlung und der Rauchgaskondensation getrocknet. Daraus ergibt sich eine Kapazität von bis zu 80.000 Tonnen Holzpellets im Jahr. Eigene Förderanlagen am Standort für den Transport der Späne sorgen zudem für eine Entlastung des öffentlichen Straßennetzes um rund 4.500 LKW-Fahrten jährlich.

„Die Pelletbranche investiert laufend in die Energiezukunft. Das Werk der Donausäge Rumplmayr GmbH ist ein Parade-Beispiel für ein Unternehmen, das die Versorgungsicherheit mit Pellets deutlich erhöht und so einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leistet“, sagt Christian Rakos, Geschäftsführer proPellets Austria.

Heuer und 2024 investiert die Pelletbranche rund 250 Millionen Euro in den Ausbau der heimischen Pelletproduktion. Mit einer Steigerung der österreichischen Gesamtproduktion um 643.000 Tonnen auf insgesamt 2.363.000 Tonnen durch die Errichtung elf neuer Werke, drei davon in Oberösterreich, kann die steigende Nachfrage nach Pellets langfristig abgedeckt werden.

In Oberösterreich wurden im letzten Jahr 4.965 neue Heizkessel für Pellets installiert, das entspricht einer Steigerung von 125 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ­– insgesamt sind damit aktuell 41.143 Pelletkessel installiert. Die bestehenden Werke haben im Jahr 2022 bereits 280.000 Tonnen Pellets in Oberösterreich produziert. Durch die Donausäge Rumplmayr und weitere neue Werke im Bundesland erhöht sich die Produktionskapazität bis 2024 auf über 500.000 Tonnen Pellets.

Pelletpreise stark zurückgegangen – jetzt einlagern

Der kriegsbedingte europaweite Engpass des vergangenen Jahres ist überwunden. Damit haben auch die Preise fast das Vorjahresniveau erreicht. Konkret ist der Pelletpreis seit Oktober 2022 um 42,3 Prozent gesunken. Er lag im März im österreichweiten Durchschnitt laut proPellets Austria bei 366 Euro pro Tonne. In der Regel ist das Frühjahr immer die beste Zeit, Pellets einzukaufen. Das ist auch für 2023 zu erwarten.



Dass Pellets preislich im Vergleich mit Gas, Heizöl und Strom die Nase deutlich vorne haben, zeigt ein aktueller Vergleich (März 2023):

Pellets: 7,47 Cent/kWh

Gas: 16,49 Cent/kWh à mehr als doppelt so teuer

Strom: 34,00 Cent/kWh à vier Mal so teuer

Heizöl: 12,23 Cent/kWh à um die Hälfte teurer

Gesetzliche Rahmenbedingungen für mehr Versorgungssicherheit

Die Pelletbranche übernimmt mit der Errichtung von neuen Pelletierwerken ihren Anteil an mehr Versorgungssicherheit und damit stabileren Preisen, am Zug ist aber auch die Bundesregierung. ProPellets Austria hat bereits einen konkreten Vorschlag für den Aufbau strategischer Pellet-Reserven ausgearbeitet und dem zuständigen Klimaschutzministerium übermittelt. „Da muss endlich Bewegung rein, wir können nicht die Energieversorgung auf erneuerbare Energie umstellen, ohne gleichzeitig 100-prozentige Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, erklärt Christian Rakos.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /