© KBVÖ / Biogas ist schnellst verfügbare und  zukunftssicherste Alternative
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Erneuerbare-Gase-Gesetz stärkt Energieunabhängigkeit durch Biogas aus Österreich

Gesetz geht heute in Begutachtung - 2030 sollen jährlich 7,5 Terawattstunden heimisches Biogas produziert werden

Die Bundesregierung hat gestern das Erneuerbare-Gase-Gesetz (EGG) in Begutachtung geschickt. Mit diesem Gesetz wird der Ausbau der heimischen Biogasproduktion bis 2030 fixiert. Insgesamt sollen in Österreich dann jährlich mindestens 7,5 Terawattstunden Grünes Gas in das Gasnetz eingespeist werden.

Die Versorger müssen dabei im Jahr 2030 jeweils 7,7 Prozent des heute verwendeten Erdgases durch heimisches Biogas ersetzen. Dieser Anteil steigt bis zum Erreichen des Ziels jährlich. Angerechnet werden kann nur Biogas, das in Österreich erzeugt wird. Importe zählen nicht zur Quote.

Dieses Gas kann direkt fossiles Erdgas, das aus Ländern wie Russland importiert werden muss, ersetzen. Es eignet sich deshalb für den Einsatz in Bereichen, in denen Gas nicht durch bessere Alternativen ersetzt werden kann. Dazu gehören etwa Hochtemperaturanwendungen in der Industrie. So leistet Biogas einen wichtigen Beitrag zur Unabhängigkeit unseres Energiesystems.

Biogas wird in entsprechenden Anlagen aus Holzresten, landwirtschaftlichen Abfällen oder auch Biomüll durch einen chemischen Prozess erzeugt. Dabei wird über den gesamten Prozess gleich viel klimaschädliches CO2 gebunden, wie bei der Verbrennung erzeugt wird. Biogas verursacht also keine zusätzlichen klimaschädlichen Emissionen.

Die entsprechenden Eckpunkte des Gesetzes wurden auf der Regierungsklausur Anfang Jänner vereinbart und nun durch die Expert:innen des Klimaschutzministeriums umgesetzt. Die Öffentlichkeit kann nun 6 Wochen Stellungnahmen zum Entwurf abgeben.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler meint:

"Die Energieunabhängigkeit stärken und die Energiewende beschleunigen - diese Aufgaben begleiten uns auch in diesem Jahr. Indem wir die heimische Biogasproduktion bis 2030 auf 7,5 Terawattstunden ausbauen, leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag. Denn mehr Biogas aus Österreich bedeutet weniger Erdgas aus Russland. Zudem schützen wir mit Biogas unser Klima - und sorgen dafür, dass Österreich genauso lebenswert bleibt, wie es heute ist."

"Das Erneuerbare-Gase-Gesetz macht die Misthaufen in Österreich zu Kraftwerken. Die Idee ist einfach und trotzdem bestechend logisch: Wir können aus Holzresten, aus landwirtschaftlichen Abfällen oder aus dem Biomüll grünes Gas produzieren. Und damit dann unsere Industrie versorgen. Das ist ein kluger Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Klimaschutz."

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sagt:

"Mit dem Erneuerbaren-Gase-Gesetz zünden wir den Turbo für Biogas aus Österreich und sichern unsere Energieversorgung weiter ab. Biogas ist ein Schlüsselfaktor für die Energiewende. Es schafft weniger Abhängigkeit von fossilen Importen, mehr Klimaschutz sowie Wertschöpfung für unsere Regionen. Unsere Bäuerinnen und Bauern leisten schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Angesichts der geopolitischen Lage gilt es mehr denn je das verfügbare Potenzial auf unseren Bauernhöfen weiter auszubauen. Mit dem Erneuerbaren-Gase-Gesetz setzen wir auf den Misthaufen, statt auf den Bohrturm und schaffen die Basis, um Holzreste, Gülle und andere biogene Reststoffe künftig energetisch besser zu nutzen."

"Bis 2030 wollen wir in Österreich 7,5 Terawattstunden erneuerbares Gas produzieren - Energie aus der Region, für die Region. Wir sind uns bewusst, dass wir uns damit ein ambitioniertes Ziel setzen. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es einen gemeinsamen Kraftakt der Energiewirtschaft, der Anlagenbetreiber und unserer Bäuerinnen und Bauern, welche die Rohstoffe zur Verfügung stellen. Das verpflichtende Quotenmodell wird dafür sorgen, dass eine entsprechende Nachfrage am Markt vorhanden ist."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /