© Avdic/ Dr.In  Amra Avdic Causevic i
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Elektromobilität: Amra Avdic Causevic ist FEMtech-Expertin des Monats

Die FEMtech-Initiative des Klimaschutzministeriums fördert Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit ein.

Amra Avdic Causevic ist FEMtech-Expertin des Monats Dezember. Die promovierte Elektrotechnikerin ist seit 2019 Projektleiterin bei Magna Powertrain in Traiskirchen, wo sie für die Entwicklung des Inverters zur Versorgung und Steuerung von Elektromotoren zuständig ist.

Elektromobilität ist ein wichtiger Teil der "Mobilität der Zukunft". Die Neuzulassungen von elektrifizierten Fahrzeugen steigen konstant und verzeichnen Rekordwerte, nicht zuletzt durch die im Sommer 2020 erhöhten Förderungen im Rahmen der E-Mobilitätsoffensive des Klimaschutzministeriums (BMK), die für einen Boom bei E-Fahrzeugen in Österreich gesorgt haben. Auch die Entwicklung von umweltfreundlichen Antrieben hat in Österreich längst an Fahrt aufgenommen. Die Innovationen von Magna Powertrain für eine energieeffiziente und moderne Mobilität spielen hierbei eine wesentliche Rolle und helfen bei der Reduktion von CO2-Emissionen beim Sorgenkind der Treibhausgasbilanz - dem Verkehr.

"Magna Powertrain arbeitet an Weltklasse-Antriebssystemen für die Mobilität von morgen. Dabei konzentrieren wir uns auf Elektrifizierungslösungen bis hin zu rein elektrischen Antrieben", so Amra Avdic Causevic. Sie selbst ist verantwortlich für die Entwicklung des Inverters, der für die Versorgung und Steuerung von e-Motoren zuständig ist. "Meine Tätigkeiten umfassen die Konzeption und Kontrolle des Projektzeitplans und -budgets sowie die Projektsteuerung hinsichtlich Technik, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Die Kommunikation mit internen Stakeholdern sowie externen PartnerInnen und KundInnen liegt ebenfalls in meiner Verantwortung."

So sei sie in der einzigartigen Lage, am Entstehen eines Elektro-Fahrzeugs von Beginn an direkt teilzuhaben. "Ich bin schon einige Jahre in der Automobilbranche und es macht mir immer Freude, wenn ich ein Auto auf der Straße sehe und weiß, dass ich Teil von dessen Entwicklung sein durfte." Autos sieht sie nicht lediglich als Transportmittel, sondern als Sammlung unglaublicher technologischer Fortschritte auf vier Rädern, welches nun zunehmend auch unter nachhaltigen Gesichtspunkten entwickelt wird.

Zwei Faktoren sind für Avdic Causevic ausschlaggebend, um Elektrofahrzeuge für KundInnen attraktiver zu gestalten und um das konventionelle Auto zu ersetzen: mehr Reichweite und die Senkung des Anschaffungspreises. Dies sei durch die rasante und auch nachhaltige Technologie-Entwicklung in ihrem Gebiet möglich.

Auf dem Weg in die Naturwissenschaft ist für Avdic Causevic ihre Mutter Vorbild gewesen, die selbst Technikerin ist. "In meiner Umgebung war das Ausbildungsgebiet nie eine Frage des Geschlechtes, sondern eine Frage der Vorlieben und Interessen. Mich hat Physik von klein auf immer fasziniert und ich wusste, dass meine Zukunft damit etwas zu tun haben wird. Im Zuge des Elektrotechnik/Telekommunikation-Studiums, kam ich auch mit dem Fach Halbleiter-Elektronik in Berührung und das hat mich mehr fasziniert, als alles was ich bis dato auf der Uni gelernt hatte." Da es in ihrer Heimatstadt Sarajevo keine Möglichkeit gab sich in dieser Richtung zu spezialisieren, entschied sie sich, nach Wien zu gehen. "Meine Entscheidung fiel auf Wien, weil das Mikroelektronik Studium an der TU Wien ganz neu war und sich auf dem neuesten Stand der Technik befand. Hinzu kam, dass ich hier schon einige Bekannte hatte und schon immer Deutsch lernen wollte." 2013 wurde sie an der TU Wien mit Auszeichnung promoviert.

Im Betrieb ist Avdic Causevic Teil der "Women of Magna"-Community, einer Initiativen des Magna Global Diversity & Inclusion Councils, welches sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Diversität und Inklusion sowie wichtige Talent-Entwicklungsmaßnahmen im Unternehmen zu etablieren. Zudem ist sie Mitglied des Entwicklungsteams bei der Fachhochschule Burgenland in Pinkafeld, wo ein Bachelorstudiengang für Angewandte Elektronik und Photonik und eine Strategie zur Erhöhung des Frauenanteils im gesamten Studienzyklus entwickelt wird.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /