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Energieeffizienzgesetz neu - dringend benötigt!

Energieeffizienz ist der Schlüssel zum Erreichen der österreichischen Klimaziele. DECA und Ingenieurbüros fordern rasche Umsetzung des neuen Energieeffizienzgesetzes.

Unser Klima verändert sich, mit auch in Österreich messbaren Veränderungen und gravierenden ökonomischen und sozialen Folgen. Eine richtige Reaktion darauf ist es, jede Form der Energieverschwendung zu vermeiden. Mehr Energieeffizienz bedeutet, Behaglichkeit in Gebäuden, Produktion und Dienstleistungen sowie Mobilität für alle mit weniger Energieeinsatz zu erhalten oder sogar zu verbessern. Vorrangiges Ziel muss sein, die Effizienz so weit zu steigern, bis der verbleibende Energiebedarf aus Erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden kann - für Österreich noch ein weiter Weg!

Die Energiebranche erwartet daher mit Spannung das neue Energieeffizienzgesetz (EEffG), welches das mit Ende 2020 auslaufende alte EEffG ersetzen soll. Dieses seit 2015 gültige EEffG wurde sehr kontroversiell diskutiert, hat aber schlussendlich viele Optimierungsprozesse ermöglicht und eine ganze Branche in Gang gebracht - mit vielen positiven Impulsen und Beschäftigungseffekten. Energiedienstleister - Ingenieurbüros und Ziviltechniker, ausführende Firmen und Anlagenlieferanten wie auch Anbieter, die inklusive der Finanzierung alles aus einer Hand liefern - aber vor allem deren KundInnen, konnten davon profitieren. Die Suche nach und die Umsetzung von Einsparmaßnahmen ist bei vielen Verbrauchern eine mittlerweile fest verankerte Vorgangsweise. Beratung und Energieaudits zeigen Effizienzpotenziale auf, die oftmals nicht nur, aber auch aufgrund der finanziellen Vorteile der sich daraus ergebenden Einsparungen, gerne umgesetzt werden.

Das seit Monaten erwartete Nachfolgegesetz wurde breit diskutiert und ist dennoch nicht rechtzeitig umgesetzt worden. Aus unserer Sicht gilt es jetzt so rasch wie möglich dieses Versäumnis aufzuholen - die Branche braucht Gewissheit, Planbarkeit und klare Zielsetzungen!

Wie auch schon 2014/15 - laufen wir Gefahr, die Chance für einen gesetzlichen Rahmen, der so viele volks-, betriebs- und energiewirtschaftlich positive Effekte auslösen kann, nicht im ausreichenden Maße zu nutzen und im Gegenzug dafür Regelungen zu schaffen, mit denen man (so wie das EEffG alt) die selbst gesetzten Ziele dramatisch verfehlt. Aus Sicht der Ingenieurbüros der Wirtschaftskammer Wien und der DECA ist jetzt ein effektives Energieeffizienzgesetz unumgänglich für die Erreichung der Klimaziele, die uns allen und den kommenden Generationen letztendlich nützen werden.

Die Fachgruppe der Ingenieurbüros der Wirtschaftskammer Wien und die DECA - die Stimme für Energieeffizienz in Österreich - fordern daher:

* Rasche Umsetzung des EEffG NEU, Übergangsregelungen, die sofort und uneingeschränkt das Setzen von Energieeffizienzmaßnahmen anreizen.

* Wirkungsvolle Regelungen - das EEffG NEU darf kein Papiertiger werden, keine verallgemeinerten Methoden, wo diese nicht gebraucht werden, kürzere Anpassungsfristen

* Fokus auf reale Einsparungen - Erfolgskontrolle durch transparentes, öffentliches Monitoring

* Berücksichtigung der Evaluierungsergebnisse des EEffG 2014 und des Regierungsübereinkommens - damit z.B. ein Energieeffizienzfonds lediglich als Unterstützung dient, um administrativen Aufwand für sinnvolle Maßnahmen im Haushaltsbereich zu reduzieren, aber nicht als alleiniges Werkzeug für mehr Energieeffizienz - der monatelange Evaluierungsprozess hat dieses Ergebnis deutlich hervorgebracht!

* Ausweitung der Auditverpflichtung und Sichtbarmachen der Ergebnisse

* Sicherheit durch Stärkung des Behördencharakters der Monitoringstelle
* Ingenieurbüros und Sachverständige müssen gemäß deren Qualifikation auf Wunsch von Betroffenen für eine Maßnahmenbeurteilung nach dem EEffG herangezogen werden können.

"Ingenieure stehen für Innovation! Wir sehen im EEffG NEU daher eine Chance für die Branche und für die Österreichische Gesellschaft." so die Vertreter der DECA und der Ingenieurbüros.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /