© Jolywood / Solarpark
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Agrarphotovoltaik: Wenn Schafe und Sonne Grünlandflächen nutzen

Mit einer Doppelnutzung von Agrarflächen ist es einfach, konkret zu Handeln gegen den Klimawandel

Ressourcen doppelt genutzt: Bisher galt für Agrarflächen entweder Nahrungsmittelproduktion oder Stromerzeugung mittels Photovoltaikanlage. Ein Vorzeigeprojekt aus Oberösterreich beweist jedoch, dass Landwirtschaft und Stromerzeugung auch neben- oder besser gesagt übereinander funktionieren können. "Große Dachflächen oder Freiflächen auf landwirtschaftlichen Betrieben eignen sich sehr gut für eine Nutzung von Photovoltaikanlagen. Außerdem können Betriebe die Energie zu einem großen Teil direkt verwenden. Relativ neu ist hingegen die Variante der Doppelnutzung. Auf ein und derselben Fläche können Schafe weiden und es kann grüne Energie erzeugt werden", so Bauernbund-Präsident Georg Strasser im Zuge der Besichtigung einer Freiflächenphotovoltaikanlage in Trosselsdorf im Mühlviertel.

"Angesichts der knapper werdenden Agrarflächen muss weitergedacht werden. Forschung und Wissenschaft zeigen, dass es sowohl für die extensive als auch für die intensive Bewirtschaftung Möglichkeiten einer Doppelnutzung gibt. Der Klimaveränderung müssen wir mit Innovation im Agrarbereich entgegentreten. Ich sehe die Landwirtschaft dabei nicht als Problem, sondern als wesentlichen Teil der Lösung. Solche Pilotprojekte sollen deshalb als Anreiz für landwirtschaftliche Betriebsführer dienen", erklärt Strasser, der auch auf einen ausgewogenen Mix aus erneuerbaren Energien hinweist und hinzufügt: "Die Bäuerinnen und Bauern können als Energielieferanten zur Dekarbonisierung des Systems beitragen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Diese sind vorrangig zu schaffen, und gleichzeitig müssen wir einen breiten Mix an erneuerbaren Energieträgern anstreben."

Ertragszuwachs bei Doppelnutzung

"Agrarphotovoltaik darf die Produktion von österreichischen Lebensmitteln und den Naturraum nicht einschränken. Mit den bisher erforschten Konzepten zur Doppelnutzung könnten die Erträge der landwirtschaftlichen Urproduktion erhalten oder sogar gesteigert werden. Wenn wir unsere knapper werdenden Ressourcen wie Grünland- oder auch Ackerflächen effizienter nutzen, gelingt die Energiewende schneller. Dabei steht für mich insbesondere die ökonomische Entwicklung unserer Betriebe im Fokus. Nur eine wirtschaftlich intakte Land- und Forstwirtschaft kann die Herausforderungen der Zukunft auch stemmen", fordert der Bauernbund-Präsident, diese zukunftsträchtigen Entwicklungen seitens der öffentlichen Hand auch entsprechend zu unterstützen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /