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Wiener Umweltpreis 2019: Das sind die nominierten Betriebe und ihre Projekte

Zum 14. Mal in Folge werden Wiener Betriebe mit dem Umweltpreis der Stadt Wien ausgezeichnet.

Wien - „Auch heuer gab es wieder eine Vielzahl spannender Einreichungen, zehn davon haben es unter die Nominierten geschafft“, so Umweltstadträtin Ulli Sima. „Wer den renommierten Öko-Preis tatsächlich mit nach Hause nehmen darf, geben wir am 2. April im Rahmen einer feierlichen Auszeichnungsveranstaltung bekannt.“

Seit 2005 kürt die Stadt Wien gemeinsam mit der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 herausragende Umweltprojekte von Wiener Unternehmen. „Das eigene Geschäftsmodell im Sinne der Nachhaltigkeit auszurichten bringt keine Nachteile, ganz im Gegenteil, es spart langfristig Kosten und eröffnet neue Chancen. Viele Unternehmen haben das bereits erkannt und genau jenen möchten wir mit dieser Auszeichnung eine Bühne geben“, erklärt Sima.
Das Spektrum der Einreichungen war auch in diesem Jahr wieder breit und reichte von bewusstseinsbildenden Kampagnen über Mehrwegprojekte und intelligenten Verpackungen bis hin zum nachhaltigen Hotelbetrieb.

Die zehn Nominierten und ihre Projekte

(in alphabetischer Reihenfolge)

Altmetalle Kranner: URBAN MINING Blog – Kommunikationsstrategie zu Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft

Seit 2011 setzt das Unternehmen bewusstseinsbildende Maßnahmen zum Thema Urban Mining. Dazu wurde ein eigener Blog – der „Urban Mining Blog“ – ins Leben gerufen, der als Online-Treffpunkt für Insider und Interessierte fungiert. Nebenbei wirken die kommunikativen Aktivitäten als Multiplikator zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten und Kooperationen (u. a. AIT, WU, TU, BOKU) rund um die Themen Urban Mining und Kreislaufwirtschaft.

CUP SOLUTIONS Mehrweg GmbH: Mehrweg ist unser Kaffee

„Coffee-to-go“ gilt vor allem in Großstädten wie Wien als Lifestyle-Produkt. Die unerfreuliche Nebenwirkung: Müll im Ausmaß von 85 Millionen Einweg-Kaffeebechern pro Jahr allein in Österreichs Hauptstadt. Bei dem Pilotprojekt „Mehrweg ist unser Kaffee“ werden bis zu eine Million Einwegbecher eingespart werden. Wie? Mit speziell für Heißgetränke entwickelten Mehrwegbechern aus sortenreinem Polypropylen und Rückgabeautomaten an stark frequentierten öffentlichen Plätzen, wie etwa den Stationen der Wiener Linien. Die benutzten Becher werden am Standort im 21. Bezirk hygienisch einwandfrei gespült und nach der Qualitätskontrolle wieder an die Verkaufsstellen ausgeliefert.

Das Capri: Nachhaltigkeit im Wiener Traditionshotel „Das Capri“

Das Capri ist ein in zweiter Generation geführtes Wiener 3* *-Stadthotel und hat sich einer nachhaltigen Wirtschaftsweise verschrieben. Als erstes Wiener Hotel unterzog sich das gesamte Unternehmen der Prüfung durch die Kriterien der „Gemeinwohlbilanz“. In fünf Bereichen – Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Mitbestimmung und Transparenz – wurde ein Status quo ermittelt, der nun jährlich optimiert wird. Darüber hinaus wurde das Hotel in der Praterstraße mit dem Österreichischen und dem Europäischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Mit dem für 2021 geplanten Umbau soll dem Thema Nachhaltigkeit noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

fiskalyGmbH: Elektronische Belege und Belegerteilung mit obono – die papierlose Registrierkasse zum Schutz der Umwelt

Durch die Verpflichtung Barumsätze einzeln zu erfassen und Belege auszuhändigen entstehen Unmengen an zu entsorgendem phenolhaltigen Papierabfall. Dieser kann nun durch „Obono“ rechtskonform eingespart werden:

Obono ist die papierlose Registrierkasse, die Belege an KundInnendisplays anzeigt oder direkt an Smartphones sendet. Gerade in der Gastronomie, in der ohnehin häufig über Apps bestellt wird, passt obono ideal ins Konzept der „papierlosen Abwicklung“. Dienstleister wie Tesla Limousinen Service setzen in ihrem Geschäftsmodell bereits auf digitale Kundenbelege.

GMS Gourmet GmbH: Restlos gut! Initiative für Kinder & Eltern zum Thema Abfallvermeidung von GOURMET Kids in Kooperation mit dem WWF Österreich

Mit dem Slogan „restlose gute Pause – weil Du Umweltschützer bist, nimm nur so viel Du auch isst!“ macht die Initiative „Restlos gut“ Kinder und Eltern auf das Thema Lebensmittelabfälle aufmerksam und ruft zum Mitmachen auf. Mit einer breiten Medienkampagne wurden rund 1,5 Millionen LeserInnen erreicht. Spezielle Plakatserien, Sticker, Broschüren und vieles mehr – unter den Aspekten „Gesundheit, Regional & Saisonal“ – rundeten das Angebot in Bildungseinrichtungen und Küchen ab und fügen sich nahtlos in das Unternehmensbild, das sich durch sein Umweltengagement bzw. durch zielgruppengerechte Kommunikation umwelt- und ernährungsrelevanter Themen auszeichnet.

Henkel CEE Operation GmbH: Packaging 18

Mit dem Ziel den ökologischen Fußabdruck bis 2030 um ein Drittel zu reduzieren hat Henkel das Maßnahmenpaket „Packaging 18“ entwickelt: Eine Maßnahme zur Erreichung der ökologischen Ziele ist die Erhöhung der Konzentration in Waschmitteln. Dadurch werden erstaunliche Mengen in allen Stationen des Produkt-Lebenszyklus gespart. Bezogen auf den Produktionsstandort Wien bedeutet das eine jährliche Reduktion von 815t Verpackungskunststoff, eine Senkung des Stromverbrauchs um 18.400 kWh (entspricht dem Verbrauch von ca. 9.000 Wiener Haushalten), eine Reduktion der LKW-Fahrten um knapp 190.000 km und 12.238 t CO2 (entspricht dem Volumen von ca. 2000 Heißluftballonen).
IN-U OG und Cafe Restaurant Westpol: Take away Mehrweggeschirr für die Gastronomie
Das Café Restaurant Westpol und das Unternehmen IN-U OG haben unabhängig voneinander den rund 100 Millionen Einweggebinden in Wien den Kampf angesagt: Mit einem Edelstahl-Mehrweggeschirr haben sie ein nachhaltiges System für Take-away implementiert.
Das Cafe Restaurant Westpol setzt dabei auf eine regionale Lösung und bietet eine kostenfreie „Mitgliedschaft“ für drei Tage an, im Anschluss fällt eine tägliche Leihgebühr von einem Euro pro Tag an.

IN-U OG bietet basierend auf dem gleichen Geschirr ein Wien weites Service für Gastronomie-Betriebe an. Das Pfandsystem mit Reinigungsservice und Logistik wird gewerblich als Dienstleistung bereitgestellt. Aktuell werden im Rahmen eines Pilotprojekts mit ausgewählten Gastronomiebetrieben in einem definierten Zielgebiet Praxiserfahrungen gesammelt wodurch das System laufend verbessert wird.

Lite Soil GmbH: BlueLite-Net: wassersparende, nachhaltige Begrünung (für die Stadt)

„BlueLite-Net“ ist ein unterirdisches Bewässerungssystem, das durch aktive Unterflurbewässerung ca. 70% Wasser spart und in beliebigen Tiefen einsetzbar ist. Somit ist es sowohl für den Obst und Gemüseanbau, Rasenflächen, Bäume sowie für Dach- und Fassadenbegrünungen geeignet. Möglich ist dies durch ein Drainagevlies rund um ein flexibles Tröpfchenbewässerungssystem, das zielgerichtet im Wurzelbereich für Feuchtigkeit sorgt. Im urbanen Bereich kann damit eine „kühlende und CO2-bindende“ Begrünung effizienter forciert werden.

Kolariks Freizeitbetriebe GmbH: Natürlich gut Essen – „Von Bronze zu Gold in Rekordzeit“

Schon seit Jahren richtet Kolariks Luftburg sein Handeln in Richtung Nachhaltigkeit aus. Seit kurzem wurde das gesamte Speisenangebot auf regionale Bioqualität umgestellt – von der Stelze bis zu den Eiernockerln. Dafür erhielt der Wiener Gastronomiebetrieb aufgrund starken Engagements innerhalb kürzester Zeit zuerst die Bronze- und schließlich die Gold-Auszeichnung des Gütesiegels „Natürlich gut essen“. Damit werden neben Bioprodukten auch die frische Zubereitung und ein reichhaltiges vegetarisches Angebot garantiert.

Studio R2design: PLA.NET PLA.NKTON PLA.STIK

Die Mitmachausstellung „PLA.NET PLA.NKTON PLA.STIK“ für Kinder von sechs bis zwölf Jahren thematisiert die Bedeutung von Plankton für das Leben auf der Erde und verbindet es mit dem Thema der Kunststoffverschmutzung. Plankton produziert die Hälfte des Sauerstoffs, den wir zum Atmen benötigen. Außerdem ist es Nahrung für Fische, Robben, Wale und viele andere Tiere. Werden Mikroteilchen aus Kunststoff von Planktonfiltrierern mitgefressen, gelangen sie auch auf unsere Teller. In kindgerechter Art und Weise können die Bürgerinnen und Bürger von morgen spielerisch die Bedeutung des Meeres für das Ökosystem unseres Planeten und die Problematik des Kunststoffes erfahren.


Der Umweltpreis der Stadt Wien

Der Umweltpreis zeichnet das Engagement der besten Wiener Betriebe aus und dient als Anreiz für Unternehmen, die sich bisher noch wenig mit dem Thema des betrieblichen Umweltschutzes auseinandergesetzt haben. Die Siegerprojekte werden von einer Fachjury, ermittelt. Entscheidend sind dabei Umweltrelevanz, Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit, aber auch soziale und gesellschaftliche Aspekte der eingereichten Maßnahmen und Vorhaben.

Die ausgezeichneten Unternehmen erhalten eine speziell für diesen Wettbewerb entworfene Trophäe, sowie eine Urkunde. Preisträgerinnen und Preisträger, die für ihre Umweltprojekte in der Planungsphase noch keine Beratung im Rahmen von OekoBusiness Wien in Anspruch genommen haben, gewinnen mit dem Umweltpreis zusätzlich professionelle Unterstützung durch geprüfte Umweltberaterinnen und Umweltberater. Die Veranstaltung zur Verleihung der Umweltpreise 2019 ist ein ÖkoEvent, ein Prädikat der Stadt Wien für umweltfreundliche Maßnahmen bei Veranstaltungen.


Sparen nach Plan – mit OekoBusiness Wien

OekoBusiness Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt OekoBusiness Wien Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Gemeinsam mit erfahrenen UmweltberaterInnen werden Einsparpotenziale identifiziert, um Schritt für Schritt den Energiebedarf, das Abfallaufkommen oder den Ressourceneinsatz zu reduzieren.

OekoBusiness Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo es als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer Wien und der Umweltförderung Inland des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus. Unterstützt wird das Programm außerdem von der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), der Wirtschaftsagentur Wien, der Magistratsabteilung für technische Gewerbeangelegenheiten (MA 36) und den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde). OekoBusiness Wien leistet mit seinem Angebot einen wesentlichen Beitrag zu den Sustainable Development Goals der United Nations, insbesondere den Zielen 6, 7, 8, 9, 11, 12 und 13.

Weitere Informationen sowie alle teilnehmenden Betriebe finden Sie auf: www.oekobusiness.wien.at und unternehmen.oekobusiness.wien.at


Rückfragehinweis:
Ecker & Partner
Kathrin Stoiser
Telefon: +43 1 59932-20
E-Mail: presse@oekobusinesswien.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /