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GLOBAL 2000 begrüßt Neuauflage des Sanierungsschecks, fordert aber deutlich mehr Budget

Thermische Sanierung und Ausstieg aus Öl sind vordringliche Maßnahmen für Klimaschutz sowie Senkung der Heizkosten.

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt die angekündigte Förderung für thermische Sanierung und Ölheizungsumstieg ab dem 18. Juni. "Es ist wichtig, dass diese Förderinitiative für thermische Sanierung weitergeführt wird und es somit den Menschen ermöglicht wird, ihre Gebäude zu modernisieren und auf erneuerbare Heizsysteme umzusteigen. Allerdings braucht es deutlich mehr Mittel für thermische Sanierung als jetzt im Budget vorgesehen", betont Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Ursprünglich hatte der Sanierungsscheck eine Höhe von 100 Mio. Euro, im aktuellen Budgetvoranschlag für 2018 sind es nur noch 42,6 Mio. Euro, das ist weniger als die Hälfte. Eine Ausweitung der Initiative ist dringend notwendig, da die thermische Sanierungsrate, was umfassende Sanierungen betrifft, von einem Prozent im Jahr 2010 auf mittlerweile 0,4 Prozent zurückgefallen ist. Drei Prozent sind aber notwendig, um unsere Klimaziele zu erreichen. Auch beim Austausch von Heizkesseln sind starke Rückgänge zu verbuchen. Gegenüber 2011 ist bei den Neuinstallationen von Pelletskesseln bis 2016 ein Rückgang um 60 Prozent zu verbuchen. "Es ist richtig mit dem Sanierungsscheck einen Schwerpunkt auf den Ausstieg aus der Ölheizung zu legen, allerdings braucht es für neue Aufgaben auch neue Mittel, hier muss noch deutlich nachgelegt werden", fordert Wahlmüller mehr finanziellen Spielraum. "Wichtig ist in dem Zusammenhang auch, dass die OMV die Geldflüsse in Richtung Heizen mit Öl beendet, denn diese Initiative unterminiert den von der Bundesregierung eingeschlagenen Weg zum Ausstieg aus der Ölheizung", fordert Wahlmüller eine konstruktivere Haltung der OMV-Führung.

Die genaue Ausgestaltung der Förderung ist noch nicht bekannt. GLOBAL 2000 spricht sich aber dafür aus, vor allem Anreize für qualitativ hochwertige thermischen Sanierungen zu setzen und ökologische Baustoffe zu fördern. "Gebäude, die heute saniert werden, werden die nächsten 20, 30 Jahre nicht mehr angetastet. Sie müssen also heute schon den Standards entsprechen, die wir im Jahr 2050 brauchen. Das heißt, CO2-Neutralität und hohe Effizienzstandards sind das Gebot der Stunde. Langfristig zahlt sich das auch für die BürgerInnen durch niedrigere Heizkosten und höheren Wohnkomfort aus. Gerade jetzt bei hochsommerlichen Temperaturen sieht man, dass gut gedämmte Gebäude auch dann angenehm kühl bleiben", weist Wahlmüller auf die Vorteile von thermischen Sanierungsmaßnahmen hin.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /