© BKA / Eröffnung für das Cocolab
© BKA / Eröffnung für das Cocolab

COCO lab: Wie konsumiere ich? Wie wirkt sich das aus?

Eine Mitmachausstellung zur Konsum-Aufklärung für Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren

Wien - Konsum ist Alltag. Konsum ist ein Statement. Ich bin, was ich konsumiere und wie ich konsumiere. Doch wo oder wobei oder wie wird man selbst zur Konsumware und was kann man dagegen tun? Die interaktive Ausstellung COCO lab will Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren die verschiedenen Aspekte einschließlich sozialer und ökologischer Auswirkungen von Konsum nahebringen und ihnen die Themeninhalte an 15 Stationen spielerisch vermitteln. Ziel ist die Erweiterung und Vertiefung eines bewussten weil informierten und konstruktiven Konsumationsbewusstseins.

Entstanden ist die Ausstellung in Zusammenarbeit und durch die Förderung des Sozialministeriums und des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus.

„Als für den Konsumentenschutz zuständige Bundesministerin ist es mir ein besonderes Anliegen, dass die Jugend die Auswirkungen des Konsumverhaltens kennen lernt. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, die jeden Lebensbereich prägt. Es ist daher umso wichtiger, dass schon frühzeitig damit begonnen wird, das Bewusstsein für einen gewissenhaften Konsum zu schaffen. Aber auch in meiner Funktion als Gesundheitsministerin freut es mich ganz besonders, dass es auch eine Station zur bewussten und gesunden Ernährung gibt. Im Sinne von Health Literacy – also Gesundheitskompetenz – setze ich mich für die Bewusstseinsbildung für einen gesunden Lebensstil ein, um so die gesunden Lebensjahre eines jeden Menschen nachhaltig zu steigern“, erklärt Bundesministerin Beate Hartinger-Klein bei der Eröffnung des COCO lab.

COCO lab Kurator Thomas Marschall: „Konsum ist eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Kategorie mit immenser Reichweite. Er umfasst gesundheitliche, soziale, ökologische und ökonomische Fragen, die uns permanent Entscheidungen abverlangen, deren Wirkungen unser Leben mitbestimmen. Ich freue mich sehr, dass mit dem COCO lab die Möglichkeit geschaffen wurde, gemeinsam über die Mannigfaltigkeit und Multipolarität von Konsum zu lernen, zu debattieren und zu experimentieren. Besonders glücklich macht es mich, das COCO lab zum Thema bewusster Konsum im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum zu verorten.“

„Die Aufgabe des Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseums ist es, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge den Menschen einfach und verständlich darzustellen. Wir sind überzeugt, dass jede(r) von uns, vom kleinsten Kind bis zum ältesten Greis mit seinem Tun und Handeln diese Welt mitgestaltet. Es ist daher naheliegend und sinnvoll, "bewusstes konsumieren" den Menschen näher zu bringen“, ergänzt Hans Hartweger, Direktor des Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseums.

15 Stationen für ein erweitertes KonsumentInnenbewusstsein

Das COCO lab funktioniert als zweistündiger geführter Workshop, beim welchem die Stationen alters- und interessensabhängig flexibel gestaltet werden können und welcher sich ideal für die Vorbereitung zur kompetenzorientieren Reifeprüfung eignet. Über ein Preisausschreiben lernen die TeilnehmerInnen den bewussten Umgang mit persönlicher Information kennen, beim Globalisierungsquiz werden erste Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Bereichen von Konsum und KonsumentInnen hergestellt und im Ernährungsquartett steht die Auswirkung von Ernährung auf den eigenen Körper im Mittelpunkt. In Verbindung mit der Station Worldkitchen wird dabei die soziale und ökologische Auswirkung von Lebensmittelkonsum thematisiert. An der interaktiven Kunstinstallation Energy-Spinning-Wheel wird die Leistung eines Menschen ins Verhältnis zu dessen Energieverbrauch gesetzt. Eine besondere Art der Recherche bieten die interaktiven Knowledge-Pointer, mit denen im Raum verteilte Audiofiles über Stromfresser oder Spyware in der Wohnung und Problemstoffe im Alltag informieren. Die TeilnehmerInnen erfahren, was ein Influencer ist und können anschließend ihre Produktperformance im Vlogging-Corner filmen und analysieren. Debatte und Entscheidungsfindung durch Abstimmung finden im KonsumentInnen-Parlament statt. Dieser Prozess der demokratischen KonsumentInnenbildung ist zentraler Bestandteil der partizipativen Wissensvermittlung im COCO lab und soll das Bewusstsein für das Angebot-Nachfrage Wechselspiel am Warenmarkt schärfen. Zum Abschluss entwickeln die TeilnehmerInnen im Creative-Consumers-Hackathon selbst innovative Produkte und Dienstleistungen, die zukünftige Konsumgüter nachhaltiger und demokratischer gestalten sollen.

Unterstützt wird das COCO lab vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs VVO. Präsident Othmar Ederer: „Der österreichische Versicherungsverband VVO möchte mit der Unterstützung von COCO lab einen weiteren wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung leisten und Jugendlichen einen bewussten Zugang zu Risikovermittlung ermöglichen.“

Ausstellungsarchitektur: the next ENTERprise - architects zt gmbh

Ziel war es ein offenes Raumambiente zu schaffen, das den „Blick hinter die Kulissen“ spürbar in die Gestaltung einbindet und die Lust zu entdecken schürt. Eine überdimensionale, farblich verlaufende Logo-Tapete führt vom Einführungsraum im Erdgeschoß in den Ausstellungsraum: ein Synonym für die Konsumwelt mit all ihren marktschreienden Verführungen, die durch weiße semitransparente Screens partiell ausgeblendet wird. Dadurch soll die Diskussion darüber angeregt werden, was hinter den angepriesenen Waren, Werbungen und Verführungen steht. Die Screens bilden eine neue Raumkontur, welche die verschiedenen Bereiche zu einem fließenden Raumkontinuum verbindet und eine natürliche Orientierung gewährleisten. Einbauten und Möbel sind aus rot eingefärbten MDF Platten und weiß lasierten Holzstäben konzipiert. Generiert wird ein vielfältiges, aber dennoch einheitliches Ambiente, um die Konzentration auf die Ausstellungsinhalte zu lenken und den begrenzten Ausstellungsraum wahrnehmbar zu erweitern. Für die 15 Spiel-Stationen wurden im Ausstellungsraum vier Bereiche mit unterschiedlicher Aufenthaltsqualität geschaffen, die wechselweise bespielt werden. Im Drehpunkt des L-förmigen Raumes ist das Parlament positioniert, das als Display für Diskussionen und Abstimmungen dient. Außerdem gibt es einen Sitzbereich mit Tischen und eine Lounge-Landschaft. Eine interaktive Kunstinstallation zum Thema Energie von David Moises und Chris Janka lädt die Jugendlichen nicht nur zum Nachdenken und Diskutieren ein, sondern lässt sie auch schwitzen und tanzen.

COCO lab Fakten:

Laufzeit: ab 15. Mai 2018, 3 Workshops pro Werktag, ausgenommen Wiener Schulferien

Ort: Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Vogelsanggasse 36, 1050 Wien
Preis: Die Teilnahme ist kostenlos!
Informationen und Anmeldung: cocolab.wirtschaftsmuseum.at

In Zusammenarbeit und gefördert durch: Sozialministerium; Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus; Wirtschaftsmuseum.
Mit Unterstützung von: Versicherungsverband Österreich; zoom Kindermuseum


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /