© Hermann Fleischlos/ Pilzzucht
© Hermann Fleischlos/ Pilzzucht

Einfach Kräuterseitling statt Fleisch

Ein gesundes Lebensmittel mit hohem Potenzial - Fleischlos mit vollem Genuss

© Hermann Fleischlos/ Gyros auf osmanischem Krautsalat mit Fladenbrot
© Hermann Fleischlos/ Gyros auf osmanischem Krautsalat mit Fladenbrot
© Hermann Fleischlos/ Thomas Neuburger und Hermann Neuburger
© Hermann Fleischlos/ Thomas Neuburger und Hermann Neuburger

Wien – Rund 9 % der Österreicher und Österreicherinnen leben bereits vegetarisch oder vegan, aber auch für jene, die noch Fleisch essen, sollte aus Gesundheitsgründen überlegt werden, nicht öfter als zwei bis drei Mal in der Woche Fleisch zu essen. Gerade in der jetzt beginnenden Grillsaison sind passende Alternativen dringend gesucht. Ein in dieser Hinsicht bisher unterschätztes Lebensmittel sind Pilze. Gerade der Kräuterseitling weist Ähnlichkeiten zu Fleisch und viele positive Eigenschaften für unsere Ernährung auf, wie Biologin Susanne Till erklärt. Hermann und Thomas Neuburger verwenden den Kräuterseitling deshalb als Basis für ihre vegetarische Produktlinie.

In Österreich wird zuviel Fleisch gegessen, Platz 3 in der EU und Platz 15 weltweit sind alarmierend. Dass sich zu häufiger Fleischkonsum neben der Gesundheit auch auf das Klima auswirkt – die Fleischproduktion verursacht überdurchschnittlich große Mengen an CO2 – ist ebenfalls bekannt. Es gibt Alternativen dazu, soviel ist fix. Eine davon bieten seit einiger Zeit Hermann und Thomas Neuburger mit ihrer vegetarischen Bio-Produktlinie Hermann Fleischlos an, die völlig frei von Zusatzstoffen ist. Als Basis für ihre Produkte setzen die beiden auf einen Pilz, den Kräuterseitling, den sie auch selbst züchten. Dieser überzeugt nicht nur durch seine feste, faserige Konsistenz und seinen neutralen Eigengeschmack. Seine Eigenschaften und Inhaltsstoffe machen ihn zu einem wahren Superfood.

Fleisch oder Gemüse?

Ein auffälliges Merkmal von Pilzen allgemein ist, dass sie weder als Gemüse noch als Fleisch eingeordnet werden können. Als Fungi sind sie eigenständige Organismen mit Eigenschaften aus beiden Welten. Der Kräuterseitling, Pleurotus eryngii so sein wissenschaftlicher Name, gehört zur Familie der Austernpilze und sticht dabei für die Ernährung besonders heraus: „Der Kräuterseitling weist einen geringen Fettgehalt auf, ist aber gleichzeitig reich an Mineralstoffen und Ballaststoffen“, erklärt Susanne Till, Biologin am Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien. So enthält der Pilz auch reichlich Vitamin D und B12 – beide sind sonst eher im Fleisch verfügbar. Mit Kalium, Kalzium und Phosphor sind außerdem wichtige Mineralien enthalten. Der Kräuterseitling fördert besonders die Darmtätigkeit und es gibt interessante Forschungsansätze, die auch auf eine cholesterinsenkende Wirkung hinweisen. „Die in dem Pilz enthaltenen Präbiotika füttern die guten Bakterien im Dickdarm und sorgen so für dessen Gesundheit“, so Till. Diese Präbiotika sind neben dem Kräuterseitling zum Beispiel auch in Chicorée, Schwarzwurzel oder Topinambur enthalten. Positiv ist außerdem der geringe Anteil an einem speziellen Pilzzucker im Kräuterseitling, denn genau diesen vertragen manche Menschen nicht.

Problemlos zu züchten

Neben all diesen positiven Eigenschaften gibt es für viele Wissenschaftler noch einen weiteren Grund, warum sie den Kräuterseitling für ein Lebensmittel mit hohem Potenzial halten: Er lässt sich im Gegensatz zu vielen anderen Pilzen problemlos züchten. Als Untergrund benötigt er beispielweise lediglich ein Holzsubstrat, er begnügt sich mit wenig Platz und wenig Licht. Mit dem Anbau des Kräuterseitlings sind auch Hermann und Thomas Neuburger bestens vertraut. Sie haben sich von verschiedenen Experten ein umfangreiches Wissen angeeignet und züchten den Pilz nun selbst in eigens gebauten Hallen in ihrem Unternehmen im oberösterreichischen Ulrichsberg. „So können wir uns das ganze Jahr über mit dem Grundstoff für unsere vegetarischen Produkte selbst versorgen“, betont Hermann Neuburger. Auch wenn die Zucht sehr zeitintensiv ist: „Jeder Pilz wird bei uns von Hand geerntet, weil es einen genauen Blick benötigt, wann jeder einzelne den richtigen Reifegrad erreicht hat“, beschreibt Thomas Neuburger. Er ist neben der Geschäftsführung auch für die Pilzzucht verantwortlich.

Geschmack und Konsistenz überzeugen

Gemeinsam haben Hermann und Thomas Neuburger jahrelang geforscht, um eine echte und nachhaltige Alternative zu Fleisch zu entwickeln, die nicht nur mit den Grundvoraussetzungen Geschmack, Mundgefühl, Bissfestigkeit und Sättigungsgefühl überzeugt, sondern auch mit ihren Inhaltsstoffen. Sie verzichten völlig auf jegliche Zusatzstoffe und setzen nur auf höchste Bio-Qualität bei den Zutaten. Neben dem Kräuterseitling sind das außerdem Reis, Öl, Gewürze und ein wenig Hühnerei-Eiweiß. Die Zubereitung erfolgt mit einfachen Verfahren, fast wie in einer Haushaltsküche. Viele Schritte erfolgen in Handarbeit. Mit ihren Gerichten möchten es Vater und Sohn den Menschen erleichtern, ab und zu auf Fleisch zu verzichten – gerade jetzt in der Grillsaison eine willkommene Alternative!

Über Hermann Fleischlos:

Fleischlos, und das mit vollem Genuss – das ist die Idee von Hermann Fleischlos, der vegetarischen Linie von Hermann und Thomas Neuburger. Dahinter stecken die bewusste Entscheidung für einen gesünderen Lebensstil und der Mut, einen eigenen Weg zu gehen: Bio statt Industrie, weniger Fleisch statt viel, qualitative Zutaten statt Chemie. Für die Produktinnovation werden erstmals Kräuterseitlinge als Basis verwendet - hinzu kommen regionale Zutaten aus biologischer Landwirtschaft, aber keine Zusatzstoffe. Die hauseigene Pilzzucht sorgt für eine weitere Verkürzung der Transportwege des Hauptrohstoffes. Im Vordergrund steht nicht der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, sondern der individuelle Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit und mehr Geschmack - auch an fleischfreien Tagen.

Nähere Informationen: www.hermannfleischlos.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /