© Wow Phochiangrak / Essen
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Immer mehr Österreicher und Österreicherinnen setzen auf Essen ohne Fleisch

Zehn Prozent der Österreicher ernähren sich bereits vegetarisch oder vegan. Vor 13 Jahren waren es gerade mal drei Prozent.

Wien -Immer mehr Menschen in Österreich essen kein Fleisch mehr. Laut einer aktuellen Studie von meinungsraum.at mit 1.000 Befragten ernähren sich bereits zehn Prozent der Bevölkerung vegetarisch oder sogar vegan. Herbert Kling, Geschäftsführer von meinungsraum.at: „Man könnte fast von einem Boom des Veganismus beziehungsweise Vegetarismus sprechen. Vor 13 Jahren waren es gerade mal drei Prozent der heimischen Bevölkerung, die sich fleischlos ernährten.“

Es zählt die Qualität und nicht der Preis

Laut der meinungsraum.at-Studie wären Veganer bereit für nachhaltige Produkte bis zu 50 Prozent mehr zu bezahlen. Vegetarier würden fast 30 und Flexitarier rund 25 Prozent aufzahlen. Die Flexitarier liegen damit nur wenig über dem Niveau der Mischkost-Esser. Felix Josef, Geschäftsführer der Wirtschaftsanalytische Forschung GmbH Triconsult: „Man sieht, dass vor allem die Veganer und die Vegetarier eine deutlich erhöhte Zahlungsbereitschaft für gute QUualität haben. Interessant ist dabei, dass bei Veganern und Vegetariern eine Aufzahlungsbereitschaft unabhängig vom Einkommen besteht. Kaufentscheidungen sind also nicht in erster Linie Preis-Leistungs-Getrieben, sondern im Vordergrund stehen Themen wie Tierversuchsfreiheit (86%), eine nachhaltige Erzeugung (48%) und genaue Kennzeichnung der Produkte (60%).“ Bewusster Konsum ist Vegetariern und Veganern vor allem bei der Ernährung aber auch pflegenden Kosmetik wichtig. Zudem werden auch Haushalts- und Reinigungsmittel deutlich bewusster ausgewählt. „Über die Produktkategorien zeigen sich deutlich die Unterschiede zwischen den Mischessern und jenen, die auf alternative Ernährungsformen setzen: In fast allen Produktkategorien legen Vegetarier und Veganer doppelt so häufig Wert auf bewussten Konsum“, so Triconsult-Geschäftsführer Josef.

Ethik und Umwelt führen zu Fleischverzicht

Flexitarier, Vegetarier und Veganer sind zu rund 65 Prozent gegen Massentierhaltung. Auf Fleisch verzichten Vegetarier (87%) und Veganer (85%) vor allem wegen moralisch ethischer Gründe. 31 Prozent der Vegetarier mögen aber auch den Geschmack von Fleisch nicht. Flexitarier wenden sich zwar ebenfalls gegen die industrielle Massentierhaltung, es steht aber die Hormonfreiheit des Fleisches beziehungsweise die gesunde Ernährung (46%) im Vordergrund. meinungsraum.at-Geschäftsführer Kling: „Um die zu den eigenen Anforderungen passenden Produkte zu erstehen, betreiben fast die Hälfte der Sonderernährer einen sehr großen Aufwand. In der Gesamtbevölkerung tun dies nur 15 Prozent.“ Flexitarier informieren sich kaum über vegane oder vegetarische Produkte, die beiden anderen tun dies sehr wohl und das hauptsächlich im Internet. Das vermehrte soziale Engagement der Veganer und Vegetarier schlägt sich auch in der Unterstützung für Vereine sowie NGOs nieder. Umwelt-, Natur- und Tierschutz findet zwar bei allen befragten Gruppen die meiste aktive Unterstützung, jedoch zeigt sich bei den Veganern und Vegetariern mit 80 Prozent ein deutlich höheres Engagement. Im Vergleich dazu setzen sich nur 34 Prozent der Gesamtbevölkerung für solche Vereine ein. meinungsraum.at-Geschäftsführer Kling: „Insgesamt zeigt die aktuelle Studie, dass spezielle Ernährungsgruppen einen deutlich höheren Aufwand betreiben, um die für den eigenen Lebensstil passenden Produkte zu finden. Zudem sind sie dafür bereit, auch deutlich mehr Geld auszugeben. Für den Handel sind Vegetarier und Veganer eine lukrative Zielgruppe.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /