© ejaugsburg /pixabay.com
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Wege aus der Krise: ÖGB & NGOs fordern gemeinsam ein Klimaschutzpaket für Österreich

Klimakrise und steigende Arbeitslosigkeit zusammen bekämpfen

Wien - Wenige Tage vor dem UN-Klimagipfel in Paris fordern ÖGB und VertreterInnen der Allianz "Wege aus der Krise" von der Regierung ein Klimaschutzpaket für Österreich.

Das Klimaschutzpaket beinhaltet den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, das Vorantreiben der Energiewende, die Förderung ökologischer Landwirtschaft und eine gerechtere Verteilung von Arbeit - etwa durch Arbeitszeitverkürzung und weniger Überstunden. Es schafft damit zigtausende Arbeitsplätze und reduziert - nach Abschätzungen des Umweltbundesamtes - die Treibhausgase in Österreich um 5,8 Millionen Tonnen CO2. Finanzierbar ist das Paket mit Steuern auf große Vermögen, der Einführung einer Finanztransaktionssteuer sowie einer Ökologisierung des Steuersystems.

"Das Klimaschutzpaket beweist, dass sich Antworten auf die Klimakrise und Antworten auf steigende Arbeitslosigkeit nicht widersprechen sondern Hand in Hand gehen", sagt Bernhard Achitz vom ÖGB. "Bereits mit dem Budget 2016 kann die Regierung zeigen, dass sie es mit dem Klimaschutz und dem Ausstieg aus fossiler Energie ernst meint", ergänzt Alexandra Strickner von Attac.

Leider sind in den Budgetvoranschlägen für 2016 Kürzungen im Bereich der thermischen Sanierung und des Klimafonds von in Summe 77 Mio. Euro geplant. Das ist nicht nur für den Klimaschutz kontraproduktiv, sondern würde Arbeitsplätze kosten und der Wirtschaft schaden. "Wir brauchen mehr Geld für thermische Sanierung und Klimaschutz in Österreich und nicht weniger! Anstatt Arbeitsplätze zu gefährden, sollte die Regierung wenige Tage vor der Klimakonferenz in Paris ein Signal setzen, dass Klimaschutz in Österreich ernst genommen wird!" appelliert Leonore Gewessler, Geschäftsführerin von GLOBAL 2000.

Klimawandel kostet Österreich bis zu 8,8 Milliarden Euro pro Jahr

Der Klimawandel ist nicht nur ein globales Problem, er betrifft auch Österreich ganz konkret. Währendem die globale Temperatur um 1 Grad gestiegen ist, beträgt die Erwärmung hierzulande bereits über 2 Grad. Massive Schäden wie im Sommers 2015 drohen zur Normalität zu werden. Immer häufigere und größere Ernteausfälle und andere Schäden durch Hochwasser, Dürren und starke Einbrüche im Wintertourismus kommen auf uns zu. Etwa 1.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr durch Hitzewellen werden in Zukunft befürchtet. "Je länger die Politik zusieht, desto höher werden auch die unmittelbaren Kosten. Laut der Studie COIN werden bis zu 8,8 Milliarden Euro pro Jahr an Schäden- für Österreich erwartet. Das entspricht ein- bis zweimal dem Volumen der Steuerreform 2015/2016" Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace Österreich.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /