Projekt Erntehilfe ist Sieger beim T-Mobile Nachhaltigkeitspreis
T-Mobile Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds vergibt 50.000 Euro Preisgelder an Siegerprojekte
Wien - Die Nachhaltigkeitspreise 2015 des T-Mobile Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds (TUN) gingen an das Projekt "Erntehilfe" für digitale saisonale Arbeitsvermittlung in der Landwirtschaft, an "Traktor als Sensor" sowie "Use Potential", eine Talentbörse zur Erhebung und Vermittlung von Fertigkeiten von Flüchtlingen zur besseren Integration. Der Schulpreis ging an das Projekt Talentify.me für Peer-to-peer-Lernen zur Förderung individueller Talente. Insgesamt 50.000 Euro wurden bei der TUN-Preisverleihung Ende Oktober im T-Center in Wien vergeben.
Die diesjährigen Preisträger wurden durch eine unabhängige Jury unter Vorsitz des früheren EU-Kommissars Franz Fischler aus insgesamt 55 eingereichten Projekten ausgewählt. Die von T-Mobile finanzierten Preisgelder des TUN-Nachhaltigkeitspreises werden heuer zum vierten Mal ausgeschüttet. Ziel des Fonds ist es, das Potenzial mobiler Telekommunikation für die Lösung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsproblemen zu entwickeln. Der 2011 von T-Mobile gegründete gemeinnützige und unabhängige Fonds unter Aufsicht des Landes Wien ist mit einer halben Million Euro dotiert, auch die jährlichen Preise werden von T-Mobile finanziert.
Gewinnerprojekt "Erntehilfe": Digitale saisonale Arbeitsvermittlung in der Landwirtschaft
Der erste Preis in Höhe von 20.000 Euro geht an das Projekt "Erntehilfe", dessen Team aus vier Studentinnen und Studenten sich über Wien, die Steiermark und Südtirol verteilt. Erntehilfe leistet digitale Unterstützung für die saisonale Arbeitsvermittlung in der Landwirtschaft mittels einer digitalen Plattform, die Profile von europäischen Landwirten und Arbeitern enthält. Der Landwirt kann über die Suchfunktion Arbeiter finden, deren Profile seine Anforderungen erfüllen. Saisonarbeiter sehen sich Profile und Bewertungen der Landwirte an und können Lohn und bereitgestellte Unterkunft im Vorhinein sehen. Landwirte können so besser qualifizierte Arbeitskräfte finden, während Saisonarbeiter der großen Abhängigkeit von Vermittlungsagenturen entkommen können.
2. Platz geht an "Traktor als Sensor": GPS-Sensoren in Traktoren liefern wertvolle Optimierungsdaten
Der zweite Preis des TUN-Fonds in Höhe von 15.000 Euro geht an das Projekt "Traktor als Sensor" der Wiener Universität für Bodenkultur. In vielen landwirtschaftlichen Maschinen sind Messsysteme integriert, deren Daten jedoch oft nicht genutzt werden können. Eine umfassende Nutzung solcher Daten kann in der Landwirtschaft großen Mehrwert durch höhere Erträge bei geringerer Belastung natürlicher Ressourcen bringen. Dazu entwickeln die Projektbetreiber aus dem Bereich der Universität für Bodenkultur seit zwei Jahren AgriOpenLink, ein offener Standard zur Vernetzung landtechnischer Systeme. Mit Hilfe des TUN-Preises kann dabei ein zusätzliches Projekt realisiert werden, bei dem Traktoren als Sensoren agieren. Mit Hilfe von GPS können moderne Traktoren bei der Arbeit am Feld sehr genaue Daten über das Mobilfunknetz liefern, die der Optimierung von Prozessen dienen.
b3. Platz an "Use Potential": Fertigkeiten von Flüchtlingen werden erhoben und vermittelt
Der dritte Preis mit 12.000 Euro geht an das Wiener Projekt "Use Potential". 20 Millionen Menschen leben derzeit als Flüchtlinge im Ausland. In den meisten Fällen ist es diesen Menschen nicht möglich legal zu arbeiten. Damit geht volkswirtschaftliche Arbeitskraft verloren, während die betreffenden Personen in dauerhafter Abhängigkeit gehalten werden. Use Potential will diese Situation ändern, indem die Fertigkeiten von Flüchtlingen erkannt, erhoben und vermittelt werden. Use Potential soll es Menschen ermöglichen, ihre persönlichen Fähigkeiten und Talente zur Verbesserung ihrer Situation einzubringen. Die so entstehende Datenbank kann von lokalen NGOs als Talentbörse für die Auswahl freiwilliger Mitarbeiter genutzt werden, die mittels Handy dazu eingeladen werden. Mit Hilfe des TUN-Preises soll ein Testprojekt in Zusammenarbeit mit UNHCR, der Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen, durchgeführt werden.
Schulprojekt: talentify.me will durch Peer-to-peer-Lernen individuelle Talente fördern
Neben den Hauptpreisen wurde der mit 3.000 Euro Fördergeld dotierte Schulpreis an das Projekt "talentify.me" vergeben. Gute Noten und die Wahl der Schulform hängen stark vom Bildungsniveau und Einkommen der Eltern ab. Während AHS-Schülerinnen und -Schüler zu 78 Prozent aus Akademikerfamilien stammen, befinden sich die Kinder aus so genannten "bildungsfernen" Schichten zu 83 Prozent in Haupt- und Mittelschulen. Das Projekt talentify.me will diese Situation durch Peer-to-peer-Lernen und eine außerschulische Akademie zur Förderung individueller Talente verbessern. Schülerinnen und Schüler werden dadurch zu Vorbildern, soziale Kompetenzen werden entwickelt und sozialer Zusammenhalt gefördert. Durch talentify.me wird eine nachhaltige Peer-to-peer-Onlineplattform entwickelt, die jungen Menschen hilft, ihr volles Potenzial unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund der Eltern zu entfalten.
"Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Der wichtigste für T-Mobile ist, ein Produkt von dauerhaftem Wert und Nutzen für Österreich herzustellen. Mobilfunk ist heute die essenzielle Infrastruktur des Landes, die uns im privaten Leben wie beruflich verlässlich verbindet. Mobile Kommunikation ist das Herz der Digitalisierung, das uns viele neue Chancen zu einem nachhaltigen Lebensstil erschließt. Der TUN-Fonds ist ein wesentlicher Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir wollen damit Impulse geben, damit mobile Kommunikation einen substanziellen Beitrag zur Lösung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen leistet", begründete Andreas Bierwirth, CEO von T-Mobile Austria, das Engagement für den TUN-Fonds.
"Vor allem Informations- und Kommunikationstechnologien haben das Potenzial, unsere Welt nachhaltiger zu gestalten", sagte Juryvorsitzender Franz Fischler. "Ohne moderne Technologieentwicklung würde unsere Zukunft trist aussehen. Dank Unternehmen wie T-Mobile bekommen initiative Menschen die Chance, ihre Ideen auch in die Praxis umzusetzen. Dabei weiß ich zu schätzen, dass der gemeinnützige TUN-Fonds unabhängig von der Stifterin T-Mobile autonom seine Aufgabe erfüllen kann."
Weitere Informationen zum TUN-Fond: tun.t-mobile.at
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /