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Hiroshima-Protest in Gronau und Büchel

Am Sonntag (3. August) haben rund 70 Mitglieder verschiedener Anti-Atomkraft-Initiativen, Friedensorganisationen und Parteien an der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) demonstriert.

Gronau, Büchel, Bonn- Mit einer Kundgebung wurde rund 69 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki den Forderungen nach der Abschaffung und Stilllegung aller Atomwaffen, Uranfabriken und Atomkraftwerken Nachdruck verliehen. Außerdem richtete sich die Kundgebung gegen Atomtransporte und gegen die drohende Inbetriebnahme der neuen Uranlagerhalle neben der Urananreicherungsanlage. Dort sollen 60.000 Tonnen Atommüll in Form von Uranoxid eingelagert werden. Bei der Kundgebung kamen Rednerinnen und Redner der Düsseldorfer Organisation "Sayonara Genpatsu", des NRW-Landesverbandes der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsgegner/innen und des Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen zu Wort.

Große Beachtung fanden am Rande der Kundgebung LKW-Anhänger, die auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage parkten. Auf jedem der Hänger befanden sich mehrere Container, in denen regelmäßig das hochgefährliche Uranhexafluorid von und nach Gronau transportiert wird.

Angesichts der vielfältigen Gefahren der Urananreicherung plant das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen weitere Proteste gegen die Urananreicherungsanlage. So wird z. B. am 5. Oktober eine weitere Kundgebung an der Gronauer Uranfabrik stattfinden. "Im Rahmen einer bundesweiten Kampagne zum Thema Atommüll soll dann wieder die ständige Atommüllproduktion in der Gronauer Urananreicherungsanlage in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt werden. Die rot-grüne Landesregierung in Düsseldorf ist aufgefordert, das Freilager für Uranhexafluorid zu schließen und die Inbetriebnahme der Lagerhalle für 60.000 Tonnen Uranoxid zu verhindern", so Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

Atomwaffen in Büchel

Bei der Kundgebung in Gronau wurde auch auf die Aktionen aufmerksam gemacht, die anlässlich der Jahrestage von Hiroshima und Nagasaki am Atomwaffenlager in Büchel (Rheinland-Pfalz) stattfinden. Am Samstag (2. August) begannen dort die Proteste und in unmittelbarer Nähe des Atomwaffenlagers wurde ein Aktionscamp errichtet, das bis zum 11. August stehen bleibt. Das Camp ist ein zentraler Ort für Aktionsteilnehmende, die Proteste planen und durchführen. Am Fliegerhorst Büchel wird erneut demonstriert, um der Forderung nach dem Abzug der Massen¬vernichtungs¬waffen Ausdruck zu verleihen.
Der BBU weist darauf hin, dass rund um die Jahrestage der Atombombenabwürfe über Hiroshima (6. August) und Nagasaki (9. August) insgesamt vielerorts Aktionen der Friedensbewegung stattfinden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /